Wir haben uns bei Amazon ehrgeizigen Klimazielen verschrieben – doch das schaffen wir nicht im Alleingang. Deshalb haben wir im September 2019 gemeinsam mit der Organisation Global Optimism den „Climate Pledge“ gegründet: Eine Selbstverpflichtung für unterzeichnende Unternehmen, bis 2040 CO2-neutral zu sein und das Ziel des Pariser Klimaabkommens somit zehn Jahre früher zu erreichen. Die Zahl der Unterzeichner steigt: Waren es Ende 2021 noch etwa 200, haben sich mittlerweile mehr als 400 Unternehmen angeschlossen. Darunter auch die Österreichische Post, die das Klimaversprechen als erstes Unternehmen aus Österreich unterzeichnet hat. Grund genug, um den Leiter CSR & Umweltmanagement der Österreichischen Post AG, Daniel-Sebastian Mühlbach, zum Gespräch zu bitten.
Warum hat sich die Österreichische Post dazu entschieden, den Climate Pledge zu unterzeichnen?
Net Zero bis 2040 – also ein Gleichgewicht zwischen entstandenen und erzeugten Emissionen – ist auch unser erklärtes Ziel. Durch Kooperationen und internationale Zusammenarbeit, wie etwa mit dem Climate Pledge, können wir dieses Ziel am besten erreichen.
Als Unternehmen sind Sie immer auf Achse für die österreichischen Kund:innen. Wie lässt sich Logistik mit dem Klima vereinbaren?
Indem wir einerseits unseren Energieverbrauch reduzieren, uns andererseits aber auch schnellstmöglich von fossilen Energieträgern verabschieden. An beiden Aufgabenstellungen arbeiten wir gerade sehr intensiv, mit E-Fahrzeugen und Photovoltaikanlagen haben wir schon wichtige erste Schritte gemacht.
In der Zustellung geht die Post auch manchmal ungewöhnliche Wege. Auf der Tauplitz werden die Amazon-Packerl z.B. auf Skiern zugestellt. Gibt es noch andere Beispiele der innovativen Zustellung in Österreich?
Die Zustellung auf der Tauplitzalm per Ski ist österreichweit ein Unikat. Wir haben aber auch im „Normalbetrieb“ innovative und umweltfreundliche Zustellformen im Einsatz. In Graz stellen wir etwa seit Oktober 2021 alle Sendungen bereits mit emissionsfreien E-Fahrzeugen zu. Dieses Konzept werden wir in den nächsten Jahren konsequent auf ganz Österreich ausrollen.
Welche Zwischenziele hat sich die Post auf dem Weg zur CO2-Neutralität bis 2040 gesetzt?
Bis spätestens 2030 wollen wir die gesamte Zustellung auf der letzten Meile mit E-Fahrzeugen bewerkstelligen, da befinden wir uns auch schon auf einem guten Weg.
Welche großen Herausforderungen erleben Sie in der Umsetzung?
Ein Fragezeichen bildet derzeit noch der Güter- oder Schwerverkehr. Es gibt zwar Lösungsansätze mit Wasserstoff- und Elektro-LKWs, diese sind im Moment aber noch keine technische bzw. wirtschaftliche Alternative zum klassischen Diesel-LKW.
Und wie können diese gemeistert werden?
So wie wir auch alle anderen Herausforderungen meistern müssen, die sich uns allen im Zusammenhang mit dem Klimawandel stellen: gemeinsam. Dazu braucht es Zusammenarbeit in Form von Kooperationen, die bspw. im Rahmen des Climate Pledge entstehen.
Was ist der bisher größte Erfolg der Post bei der Dekarbonisierung?
Schon seit 2011 arbeiten wir konsequent an diesem Thema, diesen „Frühstart“ kann man also sicher als Erfolg bezeichnen. Es gab schon einige Momente, die uns an der Umsetzbarkeit haben zweifeln lassen, nicht aber an der Sinnhaftigkeit unseres Handelns. Diese Konsequenz zeichnet uns aus.
Was glauben Sie, kann der Climate Pledge insgesamt bewirken?
Realistisch betrachtet hängt das von den Unterzeichnern und ihrem Handeln ab. Der Climate Pledge bietet eine tolle Plattform, um Dekarbonisierung zu diskutieren, Wissen zu teilen und zusammenzuarbeiten, die Umsetzung liegt aber in den Händen der einzelnen Beteiligten. Hier gilt das Gleiche wie generell beim Kampf gegen den Klimawandel: Jede Maßnahme jedes oder jeder Einzelnen hilft.
Was erwarten Sie sich von der Zusammenarbeit mit Amazon Österreich im Bereich Nachhaltigkeit?
Zugang zu neuen Ideen, ein gemeinsames Verständnis der Herausforderungen und gegenseitige Unterstützung bei der Lösung aller Herausforderungen, die sich uns am Weg zu Net Zero stellen.
Was raten Sie anderen österreichischen Unternehmen, die ihr Geschäft nachhaltiger und klimaschonender gestalten möchten?
Fangen Sie an! Es gibt technische Lösungen und Verhaltensmaßnahmen, beides steht zur Umsetzung bereit. Warten Sie nicht erst, bis alle Optionen auf dem Tisch liegen. Und ganz wichtig: Gehen Sie Kooperationen mit anderen Unternehmen oder Universitäten ein – und unterzeichnen Sie den Climate Pledge.
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Nähere Informationen zum Climate Pledge findet ihr hier.
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