Bei Amazon arbeiten nur Logistiker, Einkäufer, Sales- oder Marketing Expertinnen und Experten? Falsch gedacht! Die Vielfalt der Produkte und Services spiegelt sich auch in vielfältigen Berufsprofilen wider. Und durch Forschung und Entwicklung entstehen auch Jobs der Zukunft. Heute klären wir auf, was hinter der Jobbezeichnung „Manager für Applied Science“ steckt.
Wer ist nicht im Netz schon einmal über einen Text gestolpert, der nicht recht Sinn ergab, und eher zufällig wirkende deutsche und englische Wörter durcheinandermischte? Auf der Suche nach Informationen ist das nicht hilfreich – und das gilt auch für gut informierte Kaufentscheidungen. Hier kommt Hagen Fürstenau, Manager für Applied Science, ins Spiel.
Hagen arbeitet seit knapp sechs Jahren bei Amazon in Berlin. Schon als Kind war er vielseitig interessiert und sowohl naturwissenschaftlich als auch sprachlich begabt: Genauso, wie er Mathematik mochte, verschlang er gleichzeitig Bücher. Mit sieben Jahren bekam er den ersten Computer und machte die ersten Schritte in Richtung Programmieren. Nach dem Schulabschluss studierte er Mathematik, machte seinen Doktor in Computerlinguistik und lernte in seiner Freizeit Chinesisch und Koreanisch. Heute ist er ein Experte für Sprachverarbeitung und maschinelles Lernen bei Amazon.
Bei Amazon kann er seine Leidenschaften verbinden: Sein Team arbeitet an „Amazon Translate“, einem neuralen, maschinellen Übersetzungsservice, der zum Beispiel hunderte Millionen Produktbeschreibungen pro Jahr auf dem Amazon Marketplace in viele Sprachen übersetzt. So können kleine und mittlere Unternehmen ihre Produkte ganz leicht international verkaufen, und Amazon Kundinnen und Kunden profitieren von mehr Auswahl. Amazon Translate ist auch für Unternehmenskunden verfügbar.
Hagen möchte den Übersetzungsservice jeden Tag ein Stückchen intelligenter machen. „Ganz wichtig ist bei Übersetzungen der Kontext“, erklärt er. „Es ist, wie wir es schon in der Schule gelernt haben: Man sollte sich den Text als Ganzes ansehen, bevor man einzelne Sätze und Wörter übersetzt. Das gilt auch für automatische Systeme. Deswegen speisen wir zum Beispiel die Sätze vor und nach dem Satz ein, der übersetzt werden soll. Oder das System sucht im Netz nach weiteren Informationen zum Dokument, die ihm bei der Übersetzung helfen.“ Dazu nutzt er das sogenannte Verfahren der neuronalen Netzwerke, das sich an der Arbeitsweise des menschlichen Gehirns orientiert – vereinfacht gesprochen. Das System kann so selbständig lernen und Sätze entschlüsseln. „Dafür füttern wir das Programm mit Beispielsätzen, damit es unter anderem auch Redewendungen erkennt.“
Auch Bedeutungsunterschiede sind ein bekanntes Problem für jeden, der mit automatischen Übersetzungen arbeitet. „Zum Beispiel kann das deutsche Wort ‚absetzen‘ auf Englisch ‚to deduct‘, ‚to drop off‘ oder ‚to settle‘ heißen. Deshalb laden wir regelmäßig tausende deutsche Texte und ihre englischen Übersetzungen hoch, in denen alle Varianten vorkommen – zum Beispiel Protokolle von parlamentarischen Debatten, die in vielen Sprachen online verfügbar sind. Je mehr Beispiele das System kennt, desto besser kann es übersetzen. Das Spannende daran ist, dass wir nicht nur manuell Regeln ins System füttern, sondern, dass es die unterschiedlichen Bedeutungen selbst gelernt hat!“
Hagens Expertise bezeugen auch die blauen Puzzleteile aus Glas in seinem Büro: Jedes Puzzleteil ist ein interner Award mit Unterschrift von Amazon Gründer Jeff Bezos und steht für ein eingereichtes Patent. Blaue Awards stehen für erteilte Patente, durchsichtige für eingereichte. „Es macht mir unglaublich viel Spaß, an komplett neuen Ideen zu arbeiten. Und ich freue mich, bei Amazon Innovationen voran treiben zu können.“
Dafür sucht Hagen übrigens auch Verstärkung mit Talent für Mathematik, Informatik und Sprachen. Hier finden Sie die aktuellen Stellenausschreibungen und Bewerbungstipps vom Amazon HR-Profi.