Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. Immer wieder erfüllen sich Amazonians aus Deutschland diesen Traum und starten im Ausland eine neue Position. Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Wie ergeht es ihnen während der Corona-Pandemie? Hier berichten Kolleginnen und Kollegen in Italien, Luxemburg, Singapur, Südafrika und den USA von den Herausforderungen und Chancen, die ein Job im Ausland mit sich bringt.
Neugierde, Interesse an Land und Leuten, aber auch die Chance etwas ganz Neues zu entdecken oder aufzubauen –dies sind einige der Gründe, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bewegen, mit Amazon ins Ausland zu gehen. „Wir haben schon lange damit geliebäugelt, einmal in den USA zu leben und zu arbeiten. Da konnten wir das Angebot nicht ablehnen – zumal es uns durch die Unterstützung des International Transfers Teams von Amazon mehr als einfach gemacht wurde“, sagt Tobias Tringali, der seit März diesen Jahres aus dem Amazon Hauptsitz in Seattle die Medienarbeit für Amazons Video-Streaming-Service für die Region Asien-Pazifik und Kanada verantwortet. Seine Frau Annika ist gemeinsam mit ihm über den großen Teich gesprungen – als Teil des dortigen Alexa Experience Teams. Zuvor arbeitete sie in München als Assistentin von Amazon.de Country Manager Ralf Kleber.
Bei Christine Höger, seit 19 Jahren bei Amazon und derzeit verantwortlich für Consumer und Corporate Communications für die Region Asien-Pazifik, hat ebenfalls die Chance auf eine neue, spannende Rolle letztlich den Ausschlag gegeben: „Ich bin ein großer München-Fan, daher brauchte ich etwas Zeit, bis ich mich für eine Rolle so fern der Heimat begeistern konnte.“ Der Schritt nach Asien habe ihr neue Perspektiven aufgezeigt, sagt Christine: „Kulturelle Diversität zeigt sich in so vielen Bereichen bei Amazon – und ein wichtiger Teil meiner Rolle hier ist es, dafür zu sorgen, dass alle gehört werden und sich unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen auch in unseren Entscheidungen niederschlagen. Das ist über die vielen Zeitzonen hinweg oft eine Herausforderung – aber lösbar.“
„Unvorstellbar, wenn Corona vor 25 Jahren und ohne Smartphone passiert wäre – das hätte wahrscheinlich schon zur Vereinsamung geführt."
Auch Annika Tringali sagt, die eigenen Sichtweisen seien durch das Leben im Ausland noch einmal herausgefordert worden: „Ich habe gelernt, dass Wissen nicht gleich Verstehen heißt. Viele Dinge waren uns schon vorher bewusst – zum Beispiel, dass es Waldbrände gibt, bei denen der Rauch von Kalifornien bis nach Seattle wehen kann. Das persönliche Erlebnis ist dann doch ganz anders und der tägliche Check der Luftqualität ist seit kurzem Teil unseres Alltags.“ Es sei wertvoll, diese Erfahrungen machen zu dürfen, sagt Annika, und dabei zu entdecken, wie verwurzelt man doch mit dem Heimatland sei.
„Durch die persönlichen Erfahrungen vor Ort hat sich meine Sichtweise über Amerika noch einmal komplett verändert."
Die Corona-Pandemie hat im Frühjahr 2020 weltweit und in kürzester Zeit das Leben und die Routinen auf den Kopf gestellt. Italien wurde besonders hart von der Corona-Pandemie getroffen, und das öffentliche Leben kam vollständig zum Erliegen. „Weit weg von Familie und vielen Freunden zu sein und auch die Kollegen nicht mehr sehen zu können, war in den vergangenen Monaten schon oft belastend und anstrengend“, erzählt Viktoria Wasilewski, die seit 2017 das Amazon Prime Video-Team in Mailand aufgebaut hat. „Zuvor war ich jede Woche unterwegs und habe das Leben mitten in der Stadt in vollen Zügen genossen – im Lockdown war das alles von einem Tag auf den anderen nicht mehr möglich“, berichtet sie. „Ich habe miterlebt, wie sehr die Krise das Land getroffen hat und fühle mich den Menschen hier umso verbundener. Und ich bin stolz darauf, dass unser Team von Prime Video auch dazu beitragen konnte, Kundinnen und Kunden in dieser schwierigen Zeit mit neuen Filmen, Serien und Angeboten für Kinder zu unterhalten.“
„Am meisten fehlte mir die Möglichkeit, Freunde und Familie zu sehen und Zeit in der Natur zu verbringen – Spaziergänge im Wald, Tage am See oder am Meer."
Weltweit haben Amazonians sich auf die Arbeit von zuhause ausgerichtet. Das ging in den meisten Fällen ohne große Umstellungen. So auch bei Benedikt Berlemann, der den Bereich „Marketplace Expansion“ für Europa aus Luxemburg leitet, und aus Berlin hergezogen ist. „Ein Vorteil war sicherlich, dass unsere Arbeit schon vorher nicht zwangsläufig bürogebunden war und auch die notwendige Unterstützung von Amazon da war. So konnte ich beispielsweise das entsprechende Equipment unbürokratisch mit nach Hause nehmen.“ Vollständig auf seinen gewohnten Alltag wollte Benedikt jedoch nicht verzichten und machte das Beste aus der Situation: „Ich konnte meine Frau überreden, dass wir ein kleines Fitnessstudio im Wohnzimmer einrichten, denn mein Schrittzähler war sehr unzufrieden mit mir“, erzählt er. „Wir hatten auch weiterhin tolle gemeinsame Abende mit dem Amazon-Team – mit einem Musik-Quiz, Töne-Raten und vielem mehr – nur eben virtuell.“
„Ich fand es auch immer reizvoll, im Ausland zu leben – Luxemburg hatte ich da aber weniger auf dem Schirm."
Die Arbeit von Zuhause hat für einige Amazonians auch Vorteile gebracht: „Ich bin im Homeoffice disziplinierter geworden. Da meine Teams in Mumbai, Tokyo, Sydney, Toronto und Los Angeles arbeiten, zwingen mich allein die verschiedenen Zeitzonen dazu, die Zeit gut einzuteilen“, so Tobias Tringali. „Ich gehe jetzt auch drei Mal in der Woche laufen, nehme in meinem Heimstudio mehr Musik auf denn je, lese mehr und baue in meinen Arbeitsalltag bewusst Pausen ein, in denen ich etwas völlig anderes mache.“
Innehalten, den Terminkalender verschlanken und lang aufgeschobene Projekte in Angriff nehmen – auch Christine Höger hat Positives in den Corona-Einschränkungen gefunden: „Dass ich mehr Ruhe habe, ist ganz sicher positiv“, sagt sie. „Bisher habe ich – beruflich und privat – die Hälfte meiner Zeit auf Reisen verbracht. Da das jetzt fehlt, habe ich deutlich mehr Zeit, mich um Dinge zu kümmern, für die ich nie Muße hatte. Statt zu reisen, digitalisiere ich derzeit Bilder von früheren Reisen – kein Ersatz, aber eine gute Erinnerung daran, wie abwechslungsreich das Leben bisher war – und bestimmt ganz bald wieder wird!“
Ob im Ausland oder daheim: Was Amazonians verbindet, ist die Bereitschaft, anzupacken und etwas zu bewegen. So wie Yann Louvet, der im Kundenservice für Deutschland und Großbritannien arbeitet – in Südafrika. Hier hat die Pandemie viele Menschen wirtschaftlich hart getroffen, vor allem im Tourismusbereich. Um zu unterstützen, bereiteten Yann und sein Partner in den ersten Wochen der Krise an den Wochenenden Brote vor und spendeten sie an eine Hilfsorganisation, die Essen an bedürftige Menschen austeilt. „Es hat gutgetan, zu helfen“, erklärt Yann. Er selbst habe in der unsicheren Zeit Unterstützung von seiner Familie in Deutschland erhalten. „Der tägliche Kontakt mit meinen Eltern oder meiner Schwester per Video hat mir sehr viel Kraft gegeben.“ Für ihn ist auch klar, dass der Aufenthalt im Ausland kein reines Gastspiel sein wird: Yann plant, dauerhaft in der Ferne zu bleiben. „Durch mein Studium bin ich 2007 erstmals nach Südafrika gekommen – und habe in dem Jahr auch meinen heutigen Ehemann kennengelernt“, sagt Yann. „Nach knapp 13 Jahren ist Südafrika fast schon meine Heimat geworden.“
„Ich habe mich tatsächlich wieder neu meiner Leidenschaft fürs Kochen und Backen gewidmet und ein paar Rezepte verbessert."