Schon gewusst? Bei der Integration von LGBTQIA+ am Arbeitsplatz zählt Amazon zu den Top Arbeitgebern. Die Human Rights Campaign Foundation hat Unternehmen nach einem „Corporate Equality Index“ untersucht und bescheinigt Amazon 100 von 100 möglichen Punkten. Schon zum fünften Mal in Folge gehören wir damit zu den „Best Places to Work for LGBTQ+ Equality".
Diversität und Inklusion sind fest in unseren Unternehmensgrundsätzen verankert. Bei Amazon glauben wir, dass Vielfalt die Quelle für Innovationen und Inspirationen ist. Aus ihnen entstehen die Ideen für Produkte und Services von morgen, die den Alltag unserer Kund:innen leichter machen. Deshalb unterstützen und fördern wir vielfältige und bunte Teams. Jede:r soll sich frei entfalten und seine Fähigkeiten und Begabungen entwickeln können, unabhängig vom Geschlecht, der sexuellen Ausrichtung, Herkunft, Alter oder Hautfarbe.
Weltweit haben wir mehr als 200 aktive „glamazon“ Chapters bzw. Gruppen. Glamazon steht für „Gay“ und „Lesbian“ und für LGBTQIA+ Kolleg:innen (Anm.: LGBTQIA+ ist die Abkürzung für: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual). Aber auch für alle, die sich für Diversität einsetzen möchten. Diese Netzwerke wurden von Mitarbeiter:innen initiiert. Sie sorgen für zusätzliche Aufklärung und Vernetzung unserer Mitarbeiter:innen.
In Deutschland gibt es drei bundesweite glamazon Gruppen: Said leitet sie für Kolleg:innen in der Verwaltung und bei AWS, Manuel für Mitarbeiter:innen in den Amazon Logistikzentren und Heidi für Kolleg:innen, die in der Transportlogistik arbeiten. Wir haben sie befragt, wie Diversität und Inklusion bei Amazon umgesetzt werden.
Was unterscheidet Amazon eurer Meinung nach von anderen Arbeitgebern, wenn es um die Integration von LGBTQIA+ am Arbeitsplatz und ein inklusives Arbeitsumfeld geht?
Said: Ich denke, ein wesentlicher Unterschied ist, dass Diversity und Inklusion festgeschriebene Grundsätze bei Amazon sind. Und diese Grundsätze werden gelebt, sie sind ein Teil von Amazon. Es ist keine Frage, ob es Inklusion am Arbeitsplatz geben kann, sondern wie: Welche Prozesse und Tools es gibt, damit gewährleistet ist, dass sich jede:r Kolleg:in frei und akzeptiert fühlt, er/sie die eigene sexuelle Orientierung nicht verstecken muss.
Manuel: Wir haben beispielsweise Transgender Toolkits, die unsere Personalabteilungen und auch Vorgesetzte unterstützen, wenn es um das Onboarden oder die Transition von Transgender-Mitarbeiter:innen geht. Sie umfassen Infos und Anleitungen zu Namens- und Geschlechtsänderungen oder auch zu organisatorischen und arbeitsrechtlichen Aspekten. Wenn man sein Geschlecht ändert, dann ändert sich beispielsweise auch die Sozialversicherungsnummer. Die Toolkits stellen sicher, dass wir Transgender-Kolleg:innen bei allen erforderlichen Schritten unterstützen können und HR-Mitarbeiter:innen sowie Manager:innen wissen, was zu tun ist.
Heidi: Ich habe schon in einigen Unternehmen gearbeitet, auch im Ausland. Meiner Meinung nach ist Amazon anderen weit voraus, auch der deutschen Gesetzgebung. Das neue Selbstbestimmungsgesetz soll die Änderung des Geschlechtseintrags leichter machen. Bei uns kann das schon heute jede:r mit einem Klick im Amazon Intranet auf das eigene Profil. Man kann dort den Namen, Geschlecht und auch das Pronomen für die Anrede wählen, die Infos sind dann weltweit hinterlegt und für Kolleg:innen ist ersichtlich, wie man angesprochen werden will.
Welche Bedeutung haben die glamazon Gruppen innerhalb von Amazon und wie seht ihr die Aufgaben für eure deutschlandweiten Chapters?
Manuel: Ich sehe vor allem die Aufklärungsrolle. Wir möchten dazu beitragen, Unsicherheiten im Umgang mit Transgender-Kolleg:innen zu beseitigen und Infos bereitzustellen. Wir arbeiten dabei eng mit dem Management zusammen. Im Februar haben wir beispielsweise eine Education-Kampagne gestartet, die als Pilotprojekt für Logistikzentren in Europa angelegt ist. Wir haben Videos und weitere Materialien produziert, die verdeutlichen, was Transgender bedeutet und worauf es im Umgang mit Kolleg:innen ankommt.
Heidi: Ich sehe das ähnlich wie Manuel: Die Aufklärung spielt eine große Rolle. Die Amazon Logistik, und das schließt Logistikzentren und auch unsere Verteilzentren ein, ist ein gutes Beispiel für gelebte Diversität und wie gut sie funktionieren kann. Hier arbeiten unterschiedliche Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, sexueller Orientierung, unterschiedlichen Geschlechts und Alters zusammen. Das funktioniert sehr gut. Aber wir merken auch, dass es Informationslücken bezüglich einiger Themen gibt. Hier möchten wir informieren, sensibilisieren und vernetzen.
Said: Die glamazon Gruppen sind Netzwerke, die von Mitarbeiter:innen für Mitarbeiter:innen initiiert wurden. Wir machen das alles auf freiwilliger Basis und mit Unterstützung von Amazon. Die Gruppen wirken nach innen und sollen Kolleg:innen erreichen, die Information und Unterstützung brauchen. Gleichzeitig geht es darum, Amazon als Arbeitgeber bei der Schaffung von inklusiven Arbeitsplätzen zu beraten und die Erfahrungen von Transgender-Kolleg:innen weiterzugeben.
Im Juni ist Pride Month. Was für eine Bedeutung hat er bei Amazon?
Heidi: Im Pride Month finden bei Amazon jedes Jahr weltweit Aktionen, Workshops oder auch Panel-Diskussionen statt, um über Vielfalt, Diversity und LGBTQIA+ aufzuklären. In einigen Verteilzentren gibt es beispielsweise Beratungsstellen für Kolleg:innen, wir verteilen Pins und Pride-Artikel, es gibt Banner, ein Quiz und manche Standorte beteiligen sich an CSD-Paraden. Unsere Kölner Kolleg:innen haben sogar erstmals einen eigenen Truck für den dortigen CSD.
Said: Wir werden auch in München und Berlin eigene Amazon CSD-Trucks haben, in München zum vierten Mal und in Berlin zum dritten Mal. Das organisiere ich. Für München sind wir schon total überbucht. Wir haben mehr Zusagen als Plätze auf dem Truck. Eine der ersten kam von Rocco, unserem Country Manager Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er war auch letztes Jahr dabei. Ich finde, seine Teilnahme sagt mehr als viele schriftliche Statements, wie wir LGBTQIA+-Werte bei Amazon leben.
Manuel: Unsere Logistikstandorte sind das ganze Jahr über bunt, nicht nur im Pride Month. Wir haben an vielen Standorten Regenbogenfahnen außen und innen in den Logistikhallen sogar Regenbogenwege als Laufmarkierungen für Mitarbeiter:innen. Im Pride Month gibt es Pins, Banner und viele zusätzliche Aktionen. Alles unter dem diesjährigen Motto „Proud to be me“. Es soll verdeutlichen, dass jeder Mensch einzigartig ist und jede:r stolz auf sich sein soll.