Der Verein „TfK – Technik für Kinder e.V.“ hat eine klare Vision: er möchte Kinder und Jugendliche aus Bayern für Technik und Handwerk und einen technischen Beruf begeistern. Und das vor allem durch Selbermachen. Wir haben mit dem Initiator und Vorstand von TfK, Heinz Iglhaut über den Verein und AmazonSmile gesprochen.
Herr Iglhaut, vielleicht mal vorweg: Wie kam es eigentlich zur Gründung von Technik für Kinder e.V.?
Der Umgang mit Technik und Handwerk wurde mir gewissermaßen in die Wiege gelegt: Mein Großvater war gelernter Schreiner und seine handwerkliche Arbeit hat mich schon früh fasziniert. Diese Begeisterung hat mich bewegt, selbst Elektroingenieur zu werden. Und hat in mir den Wunsch geweckt, meine eigene Begeisterung ebenfalls an Heranwachsende weiterzugeben. Obwohl Deutschland als Land der Ingenieure gilt, gibt es in Handwerk und Industrie seit Jahren zu wenig oder zu wenig fokussierte Azubi-Bewerber. Auch an den Hochschulen ist die Zahl der Bewerbungen für ein Ingenieur-Studium stark rückläufig. Wen Technik und Handwerk so begeistert wie mich, muss diese Entwicklung bedauern. Hier setzt die Arbeit unseres gemeinnützigen Vereins, der 2010 gegründet wurde, an.
Warum braucht es Angebote, damit sich Kinder mit Technik beschäftigen können?
Fußball zum Beispiel lernen Kinder in ihrer Freizeit, und zwar im Fußballverein. Aber wo haben Kinder und Jugendliche heutzutage die Möglichkeit, Technik und Handwerk auszuprobieren? Ich hatte in meiner Kindheit das Glück, mich in der Werkstatt meiner Eltern austoben zu können. Das ist heute jedoch nicht selbstverständlich. Und auch in den Schulen wird leider viel zu wenig getan, um Kindern den Umgang mit Technik und Handwerk zu ermöglichen. Vermutlich wählen viele Jugendliche keinen technischen Beruf, weil sie nie die Möglichkeit hatten, sich in diesem Bereich auszuprobieren. Wir legen deshalb besonderen Wert darauf, die Kinder zum „Machen“ zu ermutigen. Bei uns gibt es nicht viel Theorie, es geht gleich ans Eingemachte.
Warum ist es denn wichtig, den Umgang mit Technik bereits bei Kindern zu fördern?
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Entscheidung für einen Technikberuf bei 80 Prozent bereits in der Kindheit begründet ist. Deshalb versuchen wir die Kinder schon sehr früh mit dem Thema in Kontakt zu bringen. Jedes Kind hat unter normalen Umständen eine offene und neugierige Grundhaltung. Diese wollen wir nutzen, indem wir eine Umgebung schaffen, in der Kinder Erfahrungen sammeln und ausprobieren können. Zudem merken wir, je jünger die Kinder sind, desto eher ist das Interesse für Naturwissenschaften zwischen Mädchen und Jungen ausgeglichen ist. Nach unserer Erfahrung ändert sich das jedoch tendenziell, sobald die Kinder älter werden. Dann ist das Interesse bei Jungen deutlich ausgeprägter.
Mit welchen Angeboten möchte der Verein die Kinder begeistern?
Im Rahmen des Projektes „SET - Schüler entdecken Technik“ schicken wir Auszubildende aus technischen Berufen oder Studentinnen und Studenten an insgesamt 240 Schulen in Bayern. Sie sollen den jungen Schülerinnen und Schülern, meist im Alter von 8 bis 14 Jahren, auf spielerische Art und Weise zeigen, wie faszinierend Technik sein kann. Zum Beispiel bauen sie eine LED-Taschenlampe und erfahren so, wie die Elektronik dahinter funktioniert. Außerdem bringen Kinder alte Geräte von daheim mit und wir zerlegen sie. Es ist für Kinder faszinierend zu erkunden, wie zum Beispiel ein altes Radio funktioniert. Die Generation Z wächst oft mit der neuesten Technik auf und sieht sie als selbstverständlich an – ohne zu wissen, was dahintersteckt. Die Kursleiterinnen und Kursleiter werden von uns geschult und gehen dann direkt in die Klassen. Den Auszubildenden macht das oft viel Spaß – denn sie haben die Möglichkeit, die Rollen zu tauschen – vom Lehrling zur Lehrkraft. Außerdem sind sie ein Vorbild für die Kinder, indem sie ihnen einen möglichen Berufsweg zeigen. Ein weiteres Projekt ist unter anderem der „JECC - Junge Elektronik Computerclub“. Das Konzept dazu haben wir zusammen mit der Universität Passau entwickelt. Hier lernen die Kinder zum Beispiel wie sie einen Spielzeug-Roboter programmieren oder eine App entwickeln können. Unser neuestes Projekt sind sogenannte Technikhäuser in ganz Bayern. Diese fungieren als eine Art Lehrwerkstatt mit professioneller Ausstattung und können von Kindern nach dem Schulunterricht genutzt werden. Hier können die Kids ihre eigenen Projekte verwirklichen. So entstehen z.B. Seifenkisten, Autoblinkanlagen und vieles mehr. Seniorinnen und Senioren, die vorher in technischen Berufen gearbeitet haben, stellen sich dort als Mentorinnen und Mentoren für die Kinder zur Verfügung.
Was macht Ihnen besonders viel Spaß an Ihrer Arbeit im Verein?
Es ist großartig zu sehen, wie viel Freude die Kinder und Jugendlichen beim Handwerken haben. Ihre Neugierde ist einzigartig. Kinder, die Schwierigkeiten mit dem theoretischen Unterricht in der Schule haben, trauen sich auf einmal viel mehr zu, weil sie in unseren Kursen erfahren, dass sie ein handwerkliches Geschick besitzen.
Warum hat sich der Verein bei AmazonSmile angemeldet?
Technik für Kinder e.V. bietet die Kurse kostenfrei an Schulen an und auch das Material bringen wir selbst mit. Deshalb sind wir immer auf Spenden angewiesen. In den letzten zehn Jahren haben wir Kurse für ca. 50.000 Kinder angeboten. Wir würden das Angebot gerne noch stärker erweitern, da wir merken, dass der Bedarf groß ist. Dafür sind wir jedoch auf finanzielle Unterstützung angewiesen – und nutzen hierzu unter anderem Programme wie AmazonSmile.
Mit einem Einkauf bei AmazonSmile können Amazon Kundinnen und Kunden „Technik für Kinder e.V.“ unterstützen – denn Amazon zahlt 0,5 Prozent des Einkaufspreises aus eigener Tasche an eine ausgewählte gemeinnützige Organisation aus. Kundinnen und Kunden können AmazonSmile auch in ihrer Amazon Shopping-App für mobile Endgeräte (Android und iOS) verwenden. So ist es für sie noch einfacher, ihre Lieblingsorganisation im Alltag zu unterstützen (hier lesen Sie mehr dazu).