Für Tabea, Marie, Marion, Lars, und Sven ist die Zukunft des Snowboardens smart, genauer gesagt lautet sie „SmartBind 1.0“. So haben die 16- bis 17-jährigen Gymnasiasten aus dem baden-württembergischen Achern ihre Produktidee für eine automatische Snowboardbindung mit integrierten Digitalfunktionen benannt. Der Ansatz hat ihnen nicht nur den zweiten Platz bei „Jugend gründet“ eingebracht, sondern auch einen zweitägigen Blick hinter die Kulissen bei Amazon in München. Amazon unterstützt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte und von der Kultusministerkonferenz der Länder empfohlene Projekt als Preissponsor.
Für den Wettbewerb haben sich die fünf jungen Gymnasiasten eine Snowboard-Bindung ausgedacht, die sich per Knopfdruck öffnet und schließt. „So etwas gibt es bisher noch nicht“, sagt Lars. Sein Zwillingsbruder und Teamkollege Sven ergänzt: „Jeder Boarder kennt das: Man will nach dem Liften so schnell wie möglich auf die Piste und abfahren. Stattdessen sitzt man zuerst einmal im Schnee und muss die Bindung festziehen.“ Mit ihrer fiktiven Geschäftsidee soll damit Schluss sein. „Unsere Bindung funktioniert elektronisch, die Energie kommt von einem kleinen Akku. Wenn der Snowboarder in die Bindung tritt, wird der an der Sohle angebrachte Drucksensor aktiv und löst das Schließen der Bindung aus“, erklärt Tabea. So die Idee. Dass sie auch technisch funktionieren könnte, haben sich die Jugendlichen von ihrem Physiklehrer bestätigen lassen.
„Wir arbeiten rückwärts und denken vorwärts."
Für die Markteinschätzung gibt es Tipps und Einschätzungen von Amazon.de Country Manager Ralf Kleber. Klassische Metholden für Markteinführungen, so erfährt das Schülerteam, nutzt Amazon nicht. „Wir arbeiten rückwärts und denken vorwärts“, erklärt Ralf Kleber. „Working backwards“ nennt sich der Prozess. Er bedeutet, dass jedes neue Geschäftsmodell bei Amazon mit dem Schritt zurück beginnt, und zwar ausschließlich aus der Sicht der Amazon Kunden: Was möchte der Kunde? Und wie profitiert er von der Idee?
„Es war super, dass wir die Möglichkeit hatten, viele Fragen zu allen möglichen Themen zu stellen, Mitarbeiter und vor allem die Unternehmensphilosophie kennenzulernen. Sogar Ralf Kleber hat sich viel Zeit genommen, um mit uns zu quatschen und uns ein paar Ratschläge mit an die Hand zu geben“, findet Marie. Neben dem Austausch mit Ralf Kleber standen auch Gespräche mit Amazon Mitarbeitern aus dem Bereich Sport und Snowboardequipment sowie der Personalabteilung auf dem Programm. Zusätzlich gab es geführte Touren durch das Depot des Lebensmittel-Lieferservices AmazonFresh und den Hauptsitz in München. Marion: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Hierarchien bei Amazon so flach sind und die Leute hier so locker sind. Die Arbeit scheint hier echt Spaß zu machen.“
Als nächstes geht es für die Jugendlichen nach Pforzheim. Ralf Kleber hat den gesamten Wirtschaftskurs des Gymnasiums in das dortige Logistikzentrum eingeladen.