Siegfried Hatscher hat Tränen in den Augen, aber es sind Tränen der Rührung und der Freude. Der 81-Jährige lebt im von-Bodelschwingh-Seniorenheim in Duisburg. „Sowas sind wir gar nicht gewohnt“, sagt er mit belegter Stimme über das Amazon Konzert im Innenhof. Seit Monaten gelten in den Pflegeeinrichtungen zum Schutz vor Corona Kontaktbeschränkungen, in vielen Einrichtungen sogar Besuchsverbote. Für ältere Menschen ist der Alltag einsam geworden.
Für Siegfried Hatscher und die vielen anderen Seniorinnen und Senioren ist die musikalische Reise, auf die er an diesem Nachmittag geht, nicht nur eine Abwechslung. Sie zaubert ein Lächeln auf die Gesichter und sorgt für kurze Zeit für Sorglosigkeit: Die Zuschauer singen zu den Klängen von „Jingle Bells“ und „Ich war noch niemals in New York“. Manche tanzen in den Innenräumen mit ihren Betreuern durch die Zimmer.
Unser Amazon Lieferwagen mit einem vierköpfigen Musical-Ensemble tourte zu neun Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen, alle in der Nähe von Logistikstandorten: Duisburg, Dormagen, Krefeld, Kempen, Oelde, Paderborn, Bielefeld und Wuppertal. Das Programm für die Konzerte ist auf das ältere Publikum abgestimmt. Verstärker sorgen dafür, dass unser Gesangsduo Christian Heckelsmüller und Marion Wilmer in den Innenräumen der Einrichtungen gut hörbar ist; mehr ist durch die Kontaktbeschränkungen nicht möglich. Zwei Tänzerinnen, Lichtinstallationen und große Aufblas-Weihnachtsmänner runden das Programm ab. Neben den Konzerten bringen die Standortleiter der jeweiligen Amazon Standorte noch Weihnachtsgebäck, Desinfektionsmittel, Weihnachtsstern-Pflanzen, Echo Show-Geräte und die guten Wünsche der Kolleginnen und Kollegen mit.
Dirk Althoff ist Leiter des Sozialdienstes im „Wohnstift Salzburg“ in Bielefeld und hat das Amazon Konzert dort live miterlebt. „Es war toll, den Leuten hier hat es richtig viel Spaß gemacht.“180 Seniorenplätze, 66 altersgerechte Wohneinheiten und dazu noch einen Tagespflegedienst bietet seine Einrichtung. Die Situation sei coronabedingt schwierig, sowohl für die Heimbewohner und deren Angehörige als auch für die Pflegekräfte: „Das Besuchsverbot belastet natürlich viele. Aber wir versuchen, das Beste daraus zu machen.“
Wie schnell sich Corona ausbreiten kann und lebensbedrohlich für die Heimbewohner wird, hat Dirk Althoff erlebt: „Wir hatten über 20 Corona-Fälle und sind sehr froh, dass wir sie durch eine konsequente Quarantäne und Schutzmaßnahmen zurückführen konnten.“ Auch seine eigene Mutter, die im Wohnstift lebt, war betroffen. Noch einmal will er diese Situation nicht durchleben müssen. Für Weihnachten hat er deshalb nur einen Wunsch: „Ich hoffe, dass wir möglichst gut und ohne weitere positive Fälle durchkommen und dass es in den Menschen hier gut geht. Alles andere ist zweitrangig.