Update: Mit Wirkung zum 20. Februar 2023 werden wir AmazonSmile beenden. Hier erfährst du mehr über die Hintergründe.
Am Wochenende einmal um die Welt reisen, Kriminalfälle aufklären oder gegen Drachen kämpfen klingt unmöglich? Ist es nicht. Mithilfe von Büchern können wir schnell in andere Welten eintauchen. Es gibt viele gute Gründe zu lesen: Es fördert sowohl die Konzentration als auch die Kreativität und vergrößert den Wortschatz, um nur wenige Beispiele zu nennen. Doch für drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland gehört das (Vor)Lesen nicht zum Alltag. Sie bekommen zu wenig vorgelesen und haben später Schwierigkeiten, das Lesen zu erlernen. Die Stiftung Lesen mit Sitz in Mainz engagiert sich für die Leseförderung in enger Zusammenarbeit mit Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen in bundesweiten Programmen und Kampagnen.
„Es fängt mit Lesen an: Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, Erfolg und Integration."
Amazon engagiert sich nicht nur im Stifterrat der Stiftung Lesen, Kunden können die Stiftung auch mit einem Einkauf bei AmazonSmile unterstützen. Denn Bücher sind Teil der Amazon DNA. Jeff Bezos gründete das Unternehmen als digitale Buchhandlung und auch heute liegt es Amazon am Herzen Menschen für das Lesen zu begeistern. Genauso wie der Stiftung Lesen. Wir haben uns mit dem Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg F. Maas (59) zum Thema Leseförderung unterhalten. Der promovierte Philosoph ist seit 2011 Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. Zuvor war er als Stiftungsmanager unter anderem bei der Bill & Melinda Gates Stiftung und bei der in Hamburg ansässigen Stiftung Jugend forscht e.V. tätig.
Was denken Sie, Herr Dr. Maas: Warum gibt es in Deutschland Menschen, die Probleme beim Lesen und Schreiben haben?
Lesen ist wichtig – ein Leben lang. Kinder, denen regelmäßig von klein auf vorgelesen wird, haben bessere Voraussetzungen zu Lesern zu werden, als jene ohne familiäre Vorleseerfahrung. Wir wissen, dass Kindern mit Vorleseerfahrung das Lesenlernen einfacher fällt und sie dadurch bessere Bildungschancen haben. Unsere Vorlesestudien zeigen jedoch, dass ein Drittel der Eltern ihren Kindern nicht oder unregelmäßig vorlesen. Das sorgt für ungleiche Startvoraussetzungen am Schulanfang. Hinzu kommt, dass in Deutschland nur 90 Unterrichtsstunden Deutsch pro Jahr stattfinden – im internationalen Vergleich sind es 160 Unterrichtstunden der Landessprache. Die Folgen lassen sich in den aktuellen Bildungsstudien ablesen: 19 Prozent der Schüler und Schülerinnen der 4. Klasse können nicht richtig lesen und schreiben. Im Alter von 15 Jahren sind es dann immer noch mehr als 16 Prozent, die Leseschwierigkeiten haben. Und auch vor Erwachsenen macht dieses Problem nicht halt: Aktuell haben 6,2 Millionen berufstätige Menschen in Deutschland Probleme, Texte zu entschlüsseln. In den letzten 30 Jahren seit Gründung der Stiftung Lesen hat sich zwar viel bewegt, aber die Herausforderung so viele Kinder wie möglich zum Lesen zu motivieren, beginnt mit jedem Geburtsjahrgang neu.
Wie stellt sich die Stiftung Lesen dieser Herausforderung?
(Vor)Lesen sollte von Anfang an selbstverständlich im kindlichen Alltag integriert sein. Das heißt, dass wir Kitas und Schulen ebenso ansprechen wie junge Familien. Vor allem den Eltern müssen wir auf Augenhöhe an den Orten begegnen, wo sich ihr Leben abspielt. Nur so können wir das Vorlesen und Lesen innerhalb der Familie fördern. Dazu haben wir unterschiedliche Projekte initiiert. Während der ersten Phase unseres vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Programms „Lesestart“ verteilten wir zum Beispiel bundesweit von 2011 bis 2013 in Kinder- und Jugendarztpraxen im Rahmen der U6-Vorsorgeuntersuchung ein Lesestart-Set für die ganz Kleinen. Dabei erhielten die Kinder ein altersgerechtes Buch und die Eltern entsprechende Ratgeber mit Informationen zur Sprach- und Leseförderung. Einen anderen Weg sind wir mit unserem digitalen Vorleseservice „Einfach vorlesen!“ gegangen. Auf der Website www.einfachvorlesen.de oder in der eigens entwickelten App finden Eltern jede Woche neue kostenfreie Geschichten für ihre Kinder. So wird das Vorlesen noch komfortabler, egal ob die Familien zu Hause, beim Arzt oder auf Reisen sind.Warum liegt Ihnen das Thema Leseförderung am Herzen?
Wie man Menschen und vor allem Kinder zum Lesen animiert, finde ich ein sehr spannendes Thema. Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, Erfolg und Integration. Denn wer lesen kann, kann selbstbestimmt ins Berufsleben starten und unsere Gesellschaft mitgestalten. Wenn jeder Mensch in Deutschland lesen und schreiben könnte, würde das zudem die Wirtschaftsleistung und das Bruttosozialprodukt Deutschlands steigern. Mit welchen Themen und auf welchem Medium die Menschen einen Zugang zum Lesen finden, ist aus unserer Sicht eine nachgelagerte Frage. Ob die wöchentliche Ausgabe des Kickers, Fantasyabenteuer oder die Romane von Dostojewski – für jeden Menschen gibt es passende Texte, die zum Lesen anregen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Jeder Mensch – in Deutschland und dem Rest der Welt – sollte lesen und schreiben können. Dafür vernetzen wir uns europaweit und arbeiten mit zahlreichen Partnern zusammen – auch mit Amazon, die gemeinsam mit DHL, Thalia, Mayersche, Hugendubel, teilnehmenden unabhängigen Buchhändlern und uns deutschlandweit eine Million Märchenbücher an Familien zum Weltkindertag am 20. September verschenken werden. Die Stiftung Lesen steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von über 200 prominenten Lesebotschaftern, wie dem Ex-Profi-Fußballer Philipp Lahm oder der Modebloggerin Caro Daur, unterstützt. Mit dem Bundesweiten Vorlesetag, der dieses Jahr am 15. November stattfindet, wollen wir die Begeisterung fürs Vorlesen wecken und Kinder bereits früh mit Geschichten in Kontakt bringen. Der Aktionstag ist das größte Vorlesefest Deutschlands. Die Vorleserinnen und Vorleser zeigen mit viel Leidenschaft, ehrenamtlich und unentgeltlich, wie schön und wichtig Vorlesen ist. Dieses Jahr haben wir es uns zum Ziel gesetzt, eine Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Aktion zu gewinnen. Jeder kann sich anmelden und mitmachen unter www.vorlesetag.de.
Mit einem Einkauf bei AmazonSmile können Amazon Kunden die Stiftung Lesen unterstützen – denn Amazon gibt 0,5 Prozent des Einkaufspreises aus eigener Tasche an eine ausgewählte soziale Organisation weiter. Seit Kurzem ist AmazonSmile auch auf mobilen Endgeräten verfügbar. Android-Nutzer können AmazonSmile in ihrer Amazon Shopping-App aufrufen. Dadurch wird es für Kunden viel einfacher als bisher, ihre Lieblingsorganisation im Alltag zu unterstützen.