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Fast hundert Tage hält sie die Welt in Atem: Kuh Yvonne, die von der Schlachtbank entkommen und in die Freiheit geflohen ist. Wochenlang versteckt sie sich im Wald, bis sie schließlich doch eingefangen wird. Die spektakuläre Flucht der selbstbewussten Kuh ging vor einigen Jahren um die Welt – selbst aus Indien kamen Angebote, das Tier zu retten. „Das war sicher eine der kuriosesten Geschichten, die wir hier erlebt haben“, erzählt Dieter Ehrengruber, Mitbegründer und Geschäftsführer von Gut Aiderbichl. Dort hat Yvonne schließlich ein neues Zuhause gefunden.
Gut Aiderbichl ist ein Gnadenhofverbund für Tiere, der 2001 in Salzburg gegründet wurde. Was als kleine Organisation auf einem Privathof begann, ist heute eine Stiftung, die 30 Höfe in sechs Ländern umfasst. Insgesamt leben dort über 6.000 gerettete Tiere: Neben Rindern, Pferden, Hunden und anderen Haus- und Hoftieren bietet Gut Aiderbichl auch Labor-Schimpansen Zuflucht. Mehr als 300 Mitarbeiter und Freiwillige kümmern sich um die Tiere. In Henndorf nahe Salzburg, Iffeldorf und Deggendorf sind auch Besucher willkommen, um sich ein Bild von der Arbeit vor Ort zu machen und mit den Tieren in Berührung zu kommen. Rund 300.000 Besucher im Jahr nutzen dieses Angebot. „Hinsehen statt wegsehen! Wir möchten die Menschen zum Umdenken anregen. Gut Aiderbichl steht für Respekt und Mitmenschlichkeit. Hier wollen wir Menschen und Tieren einen Zufluchtsort bieten, ein Stück heile Welt“, erklärt Dieter Ehrengruber die Vision des Gnadenhofes.
Besonders der Bezug zwischen Menschen und Tieren liegt ihm am Herzen. „Die größte Gefahr ist, dass grundlegendes Wissen verloren geht. Heutzutage wissen viele nicht, dass Kühe erst Kälber kriegen müssen, bevor sie Milch geben können. Oder wann waren Sie das letzte Mal im Stall?“
Von der Praxis in die Theorie
Deswegen sollen neben der Rettung von möglichst vielen Tieren auch Projekte wie die „Gut-Aiderbichl-Akademie“ vorangetrieben werden, um das in zwanzig Jahren gesammelte Tierwissen weiterzugeben – „sozusagen aus der Praxis in die Theorie“, erläutert der Geschäftsführer. Eigene Vortragssäle und auch Online-Kurse sind geplant. Die Idee ist eine Art „Tierführerschein“ für Menschen, die Verantwortung für ein Tier übernehmen wollen. Denn: Die meisten Anfragen, die Gut Aiderbichl erhält, hängen nicht mit Notfällen zusammen, sondern mit überforderten Tierhaltern, die an Alltagsproblemen scheitern. Tiere sollten daher niemals verschenkt werden, mahnt der Chef von Gut Aiderbichl. Wer helfen will, kann sich als Freiwilliger engagieren oder eine Patenschaft übernehmen.
Tierpatenschaften oder Mitgliedschaften sind neben Einnahmen aus Besuchertouren und Sponsoren oder Kooperationen die Finanzierungsquellen von Gut Aiderbichl. Tieren in Not im großen Stil zu helfen, wie es das Ziel des Gnadenhofes ist, bringt eine enorme finanzielle Verantwortung mit sich. „Wir versuchen zu helfen, wo wir können“, sagt Dieter Ehrengruber. Doch die Kosten schweben wie ein Damoklesschwert über dem Gut. Die Tierretter freuen sich deswegen über alle Menschen und Organisationen, die sich finanziell für das Projekt einsetzen.
Amazon Kunden können sich mit einem Einkauf bei AmazonSmile für Gut Aiderbichl engagieren: 0,5 Prozent des Einkaufspreises werden an eine ausgewählte teilnehmende und soziale Organisation weitergegeben. Mit der Unterstützung hofft der Geschäftsführer, noch vielen Tieren in Not helfen und das Projekt konstruktiv nach vorne treiben zu können. Er wünscht sich, dass sich in Zukunft noch mehr Menschen für Gut Aiderbichl interessieren und der Arbeit positiv gegenüberstehen. Denn er ist der Meinung: „Auf dieser Welt ist für alle Platz. Ich glaube daran, dass ein vernünftiges Miteinander möglich ist. Und wir auf Gut Aiderbichl wollen selbst dunklen Kapiteln im Leben der Tiere zu einem Happy End verhelfen.“
Und Kuh Yvonne? Die lebt noch heute auf dem Gut, wo Tieren ein lebenslanges Wohnrecht gewährt wird. Auch mit ihrem in der Zwischenzeit ausgewachsenen Kalb wurde sie nach der Flucht wieder vereint. Den Tieren eine Stimme geben – das ist Gut Aiderbichl gelungen.