Was damals mit sieben Münchnerinnen begann, ist heute eine nicht mehr wegzudenkende Anlaufstelle für Menschen in Armut. Rund 650 Ehrenamtliche engagieren sich wöchentlich im Münchner Stadtgebiet. An 27 Ausgabestellen und 107 sozialen Einrichtungen verteilen sie Woche für Woche aussortierte, aber einwandfreie Lebensmittel kostenlos an bedürftige Menschen. Unterstützt wird die Münchner Tafel von der Stadt München, der Großmarkthalle sowie zahlreichen Spendern und Sponsoren – wie auch Amazon.
„Ich zähle zu den Typen, die vor der eigenen Haustür schauen, was los ist, wo die Probleme sind. Wir haben in Deutschland, hier speziell in München, immer mehr Armut. Mit der Münchner Tafel kann ich helfen, diese Not jede Woche ein kleines bisschen zu lindern."
Ein grauer, kalter Tag im November. Um Punkt 7:30 Uhr starten die Lieferwagen der Münchner Tafel ihre Tour durch München. Sie sammeln Obst, Gemüse, Brot, Tiefkühlkost und andere Warenspenden der Sponsoren ein. Die Sponsoren – das sind Händler am Großmarkt, sowie Nahrungsmittelhersteller, Handwerksbetriebe und Landwirte und Lebensmittel-Groß- und Einzelhändler. Am späten Vormittag trifft sich das Team der Münchner Tafel dann auf dem Gelände der Sendlinger Großmarkthalle. Eigentlich ein ganz normaler Tag für die vielen ehrenamtlichen und festangestellten Helfer. Aber es ist auch ein besonderer Tag: Denn das traditionelle St. Martinsfest steht vor der Tür. Zur Feier des Tages hat die Tafel zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfern des Amazon-Standorts München ein besonderes Programm für die rund 500 Tafelgäste auf die Beine gestellt – ein Großteil der Gäste sind Familien mit Kindern. Neben warmen Getränken und heißen Suppen von der Münchner Suppenküche gibt es Kutschfahrten für die Kleinen und weitere Highlights.
St. Martinsfeier für bedürftige Familien an der Münchner Großmarkthalle
Gebannt richten die Kinder ihre Augen auf Liesl Weapon und Andreas Bittl. Die Kabarettistin und der Schauspieler singen ihnen die Geschichte des berühmten Sankt Martin. Bis heute ist Sankt Martin Vorbild für viele Menschen, die sich in wohltätigen Organisationen engagieren. „Die Zahl derjenigen, die an der Armutsgrenze leben, nimmt ständig zu. Die Menschen, die zu uns kommen, haben verschiedenste Biografien und Hintergründe. Wir haben ältere Menschen, Familien mit Kindern, viele Alleinerziehende, Wohnungslose, aber auch ehemalige Selbständige und Unternehmer. Es kann jeden treffen“, sagt Hannelore Kiethe. Ein überzeugter Unterstützer der Münchner Tafel ist Sportlegende Paul Breitner. Der Markenbotschafter vom FC Bayern München engagiert sich seit vielen Jahren für die Bedürftigen in seinem direkten Umkreis. Und das nicht als Werbeträger, sondern als aktiver Helfer. Mit seiner Frau verteilt er jede Woche Lebensmittel an die Tafelgäste. Heute, bei der St. Martinsfeier stellt er seine Kicker-Qualitäten unter Beweis: Die Kinder der Tafelgäste können einen echten Weltmeister im Tischfußball herausfordern. „In Städten, in denen der Reichtum größer wird, wird häufig auch die Armut größer. Wir versuchen, soweit wir es können, den Menschen zu helfen und den einen oder anderen Moment oder Tag ein bisschen erträglicher machen“, beschreibt Paul Breitner seine Motivation zu helfen.
Die Münchner Tafel verteilt wöchentlich über 120.000 Kilogramm Lebensmittel
Ursprünglich ging es den Initiatoren der Münchner Tafel darum, dem sinnlosen Wegwerfen von Lebensmitteln ein Ende zu bereiten. Lebensmitteln, die einwandfrei sind, aber im Laden nicht mehr verkauft werden können: Bananen mit einer kleinen braunen Stelle auf der Schale. Oder ein ganzes Paprikanetz, das ein einziges schlechtes Stück enthält. Diese werden aus der Auslage des Supermarktes genommen und vollständig entsorgt. Das Aussortieren und Umpacken ist für den Händler zu umständlich und zu kostspielig. Daher spenden viele Supermärkte und Discounter die noch brauchbaren Lebensmittel an wohltätige Organisationen wie die Tafeln.
Amazon spendet frische Zitrusfrüchte und weitere Lebensmittel
Die Zusammenarbeit zwischen Amazon und der Münchner Tafel wird derzeit weiter ausgeweitet. Gerade ist in München der Lebensmittellieferdienst AmazonFresh gestartet. „Uns freut’s, denn dadurch können nun auch Lebensmittel über Bestände aus dem Fresh-Depot an die Tafelgäste verteilt werden“, sagt Florian Baumgartner, Director AmazonFresh. Zusätzlich versorgt Amazon die Tafelgäste den gesamten Winter über mit frischem Obst.
Kunden können die Münchner Tafel auch mithilfe von AmazonSmile unterstützen – bei jedem Einkauf über diesen Service gehen 0,5% des Einkaufspreises aus Amazons Tasche an eine teilnehmende, soziale Organisation. Vor einem Jahr startete AmazonSmile in Deutschland und Österreich. Im ersten Jahr kamen bereits über eine Million Euro für soziale Organisationen zusammen – bei knapp 10.000 teilnehmenden Organisationen.