In Achim sollen mehr als 1.000 feste Jobs entstehen. Wie muss man sich den Start eines Logistikzentrums vorstellen? Wann geht es für die Mitarbeiter los?
Zum Glück funktioniert der Start eines Logistikzentrums etwas anders als bei einer Waschmaschine: Man schaltet nicht ein und es läuft. In der Logistik ist es komplexer: Man hat es mit vielen Prozessen zu tun, alle Abläufe müssen passen. Der Betrieb läuft deshalb in Phasen an. Das bedeutet, bis zum eigentlichen Start in Achim im Sommer wird ein Kernteam von etwa 250 Mitgliedern alle Prozesse auf Herz und Nieren testen. Erst dann kommt der Moment, dem alle entgegenfiebern: Das erste Paket wird an eine Kundin oder einen Kunden verschickt.
Für die Einstellungsprozesse bedeutet das: Wir starten schon jetzt mit den Stellenausschreibungen, beispielsweise im Bereich Technik, Instandhaltungsplanung oder für Gesundheits- und Sicherheitsmanagerinnen und -manager. Mit der Suche nach Versandmitarbeiterinnen und -mitarbeitern werden wir im Frühjahr beginnen. Dafür sprechen wir schon jetzt mit der Agentur für Arbeit und den Jobcentern.
Amazon ist neu in Achim. Welche Rolle wird das neue Logistikzentrum in der Region einnehmen?
Wir wollen ein guter Partner sein – für die Stadt, die umliegenden Landkreise und die Menschen, die dort leben. Wir werden in Achim über 1.000 feste Arbeitsplätze schaffen und so den Menschen aus dem Umkreis neue Jobperspektiven bieten. Das macht uns zu einem Teil der Stadt und ihrer Region. Uns ist ein offener Dialog sehr wichtig, er ist die Basis für ein gutes Miteinander, das wir an vielen Standorten erleben. Auch in Winsen, wo wir seit 2017 sind. Wir haben dort einen guten Kontakt zu unseren Nachbarn, den Dialog mit der Stadt, den Landkreisen, den Agenturen für Arbeit, aber auch zu den Vereinen und Organisationen vor Ort.
Wie wirkt sich die Pandemie auf die Planungen für das neue Logistikzentrum aus? Wird es Corona-Schutzmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben?
Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht an erster Stelle. Dafür investieren wir viel. Im zweiten Quartal 2020 haben wir rund 4 Milliarden US-Dollar in COVID-bezogene Maßnahmen ausgegeben. Allein in Deutschland haben wir mehr als 470 Millionen Handdesinfektionsmittel, 21 Millionen Paar Handschuhe, 19 Millionen Gesichtsmasken, Gesichtsschutzschilde und andere Mund- und Nasenabdeckungen sowie 39 Millionen Desinfektionstücher bestellt.
In Achim starten wir mit einem Schutzkonzept, das sich in anderen neuen Standorten bereits bewährt hat. Wir haben Corona-bedingt rund 150 Prozesse umgestellt, das geht von gestaffelten Schichtzeiten über Temperaturkontrollen, Einbahnstraßensysteme und Maskenpflicht bis hin zur verstärkten Reinigung im Gebäude. Alles, was bis zum Start im Sommer an neuen Erkenntnissen hinzukommt, werden wir ebenfalls umsetzen. Und wir werden früh den Kontakt zu den lokalen Behörden suchen, um sicherzugehen, dass wir alles tun, was notwendig ist.