Johannes Weingärtner, Standortleiter von Amazon in Frankenthal, steht auf einem Hallenareal von rund 12 Fußballfeldern (88.000 Quadratmetern) und erklärt logistische Abläufe. Rund ein Jahr nach der Inbetriebnahme findet nun die offizielle Einweihung statt. „Wir sind in Frankenthal angekommen und freuen uns sehr, dass wir in so kurzer Zeit Teil der Region geworden sind. Dafür danken wir allen, die dazu beigetragen haben“, erläutert der Standortleiter den Gästen.
Amazon hat nicht nur Vertreter aus Politik und Wirtschaft, sondern auch Einwohner aus Frankenthal und der Umgebung eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Sogar eine spezielle Besichtigungstour für Kinder steht auf dem Programm. „Das Interesse ist riesig. Alle Besuchertouren waren schon nach wenigen Stunden komplett ausgebucht“, sagt Johannes Weingärtner.
80 Millionen Euro hat Amazon in Gebäude und Technik investiert und mehr als 1.600 Mitarbeiter eingestellt, die in einem hochmodernen Umfeld arbeiten. „Alle Hallen sind voll klimatisiert“, erläutert der Standortleiter. „Das besondere sind aber die mehrere hundert Transportroboter, die unsere Mitarbeiter unterstützen.“ Über 70 Techniker sorgen für den reibungslosen Ablauf in Frankenthal: knapp dreimal so viele wie an älteren Logistikstandorten. „Davon sind 40 Robotics-Spezialisten, die in den USA speziell dafür ausgebildet wurden“, fährt Johannes Weingärtner fort. Die Amazon Roboter werden in der Nähe von Boston, am Firmensitz von „Amazon Robotics“ in North Reading im Bundesstaat Massachusetts hergestellt.
„Mit der Entscheidung, in Frankenthal einen zweiten – noch dazu hochmodernen – Standort in unserem Bundesland zu eröffnen, bestärkt Amazon Rheinland-Pfalz als Land, das „offen für neue Ideen“ ist. Es ist gleichzeitig ein Bekenntnis zur hohen Standortqualität von Frankenthal: eine Region mit guter Verkehrsanbindung, gut ausgebildeten Menschen und einem lebenswerten Umfeld. Als zweiter „Amazon Robotics“-Standort in Deutschland setzt Amazon ein klares Ausrufezeichen für die Logistik der Zukunft: Die 1.600 Mitarbeiter werden durch modernste, konzerneigene Technik entlastet und können sich darauf fokussieren, was Menschen besser können als Maschinen."
Die Roboter transportieren rund 35.000 fahrbare Regale mit Artikeln; Bestellungen werden so an über 80 Stationen direkt zu den Mitarbeitern gebracht. 140 Stationen stehen für die Einlagerung zur Verfügung. „Dadurch sparen sich unsere Mitarbeiter die Laufwege und die Arbeit wird komfortabler“, erklärt der Standortleiter den Gästen.
100.000 Artikel und 18 Kilometer an Förderbändern
Für eine Reduzierung der Laufwege sorgt auch die Fördertechnik in Frankenthal. 18,3 km an Förderanlagen durchziehen das Logistikzentrum: ein Rekord im deutschen Amazon Logistiknetzwerk. Bis zu 165 Meter pro Minute schnell kann die Technik Artikel transportieren. Für den Einsatz an Arbeitsstationen mit Mitarbeitern laufen die Bänder aber mit einer deutlich geringeren Geschwindigkeit.
Rund 11 Millionen Artikel lagern bei Amazon in Frankenthal, mehr als 100.000 Artikel verlassen täglich im Schnitt das Logistikzentrum. „In der Weihnachtszeit liegen wir da deutlich drüber“, sagt Logistikexperte Weingärtner: „Da kann sich unser Bestand schon auf 14 Millionen erhöhen.“ Gelagert werden nicht nur Amazon Produkte, sondern auch viele Artikel von kleineren und mittleren Händlern (KMU), die ihre Logistik über Amazon abwickeln. In Rheinland-Pfalz, wo Amazon neben Frankenthal noch ein weiteres Logistikzentrum in Koblenz betreibt, haben KMU im vergangenen Jahr über den Versand durch Amazon über 2,5 Millionen Produkte exportiert. In Frankenthal sind die meisten eingelagerten Produkte übrigens nicht größer als ein Schuhkarton. Die kleinste Bestellung war ein Ohrring.
„Die Ansiedlung von Amazon in Frankenthal war für die Stadt, aber auch für die Metropolregion RheinNeckar ein Glücksfall. Innerhalb kürzester Zeit sind hier über 1.600 Mitarbeiter angestellt worden. Die Schnelligkeit mit der das Unternehmen gewachsen, ist hat uns positiv überrascht. Genauso glücklich sind wir über die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen am Standort, die sich innerhalb kürzester Zeit auch in das gesellschaftliche Leben der Stadt eingebracht haben."