Justin Wohlgemuth ist Regional Manager WHS (Workplace, Health & Safety) bei Amazon und kennt sich aus in Sachen Sicherheit, Gesundheit und Ergonomie. Als er vor etwas mehr als vier Jahren bei Amazon startete, war er noch für vier Logistikstandorte verantwortlich. Heute sind es fast doppelt so viele: „Mit jedem neuen Logistikgebäude wächst auch der Bereich für Sicherheit und Gesundheit“, sagt der Sicherheitsingenieur.
Mehr als 150 Fachleute kümmern sich in den Logistikzentren exklusiv um die Sicherheit der Mitarbeiter:innen. Für die Umsetzung vor Ort sind lokale WHS-Teams zuständig. Sie bestehen in Deutschland aus einem Manager, einem Specialist sowieso vier bis fünf Koordinatoren für Arbeitssicherheit, die zusätzlich durch weitere Sicherheitsbeauftragte unterstützt werden. Zusätzlich dazu gibt es an jedem Standort ein Gesundheitsmanagementteam mit einem Health Manager, Health Coordinators und Health Advisors, die sich vorrangig um das Thema betriebliches Eingliederungsmanagement am Standort kümmern.
„Die wichtigste Rolle beim Arbeitsschutz haben unsere Mitarbeiter:innen. Wir fördern aktiv das Feedback, das funktioniert sehr gut."
Sicherheitsexperten gibt es für die unterschiedlichsten Bereiche: „Wir haben Fachleute für Ergonomie, für Maschinensicherheit, sogar für Gabelstapler oder Flurförderzeuge“, sagt Justin. „Unsere Standards gehen über die gesetzlich vorgeschriebenen Erfordernisse hinaus. Wichtig ist uns die ständige Verbesserung unseres Arbeitsschutzes. Das erreichen wir durch ein lernendes System und dadurch, dass wir uns weltweit stark unter den Teams austauschen und versuchen, lokale Erkenntnisse auf andere Standorte zu übertragen.“
In Polen setzen die Kolleg:innen von Justin beispielsweise seit einiger Zeit die Synchronstimme von Chuck Norris für Sicherheitstipps ein: „Das kam dort gut an. Deshalb versuchen wir Ähnliches nun in Deutschland.“ Bei Amazon in Rheinberg und in Dortmund wird es bereits getestet. Dort ist im Treppenhaus Bruce Willis bzw. dessen deutsche Synchronstimme zu hören.
„Bruce Willis erinnert daran, beispielsweise den Handlauf zu benutzen“, schmunzelt Justin. In den Unfallstatistiken der gewerblichen Berufsgenossenschaften liegen Treppenstürze seit jeher ganz vorne. „Mit dem etwas unkonventionellen Sicherheitstipp können wir das besser verhindern“, glaubt Justin. Die wichtigste Rolle beim Arbeitsschutz nehmen aber die Amazon Mitarbeiter:innen selbst ein. „Wir binden die Kolleg:innen proaktiv ein und fördern ihr Feedback. Jeder kann direkt bei den eigenen Managern oder auch anonym Verbesserungsvorschläge abgeben und auf Gefahrenstellen hinweisen. Das funktioniert sehr gut“, bestätigt Justin.
Den vollständigen Podcast mit Justin Wohlgemuth gibt es hier: