In meiner Familie hält man viel auf Tradition. Um es gleich vorwegzunehmen: Ich habe es nicht so sehr mit vorgezeichneten Wegen. Ich habe gelernt, meinen eigenen zu finden.
Ich bin die älteste von sechs Geschwistern, in Israel geboren, mit palästinensischen Wurzeln. Nach der Schule habe ich mich für ein Medizinstudium entschlossen. Meine Familie hat mich darin bestärkt. Ich habe es erfolgreich abgeschlossen und könnte nun als Medizinerin arbeiten. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass mich das nicht glücklich macht.
„Was am Ende des Tages zählt ist, dass Amazon Kunden:innen pünktlich und in bester Lieferqualität ihre Bestellungen erhalten. Ich gebe täglich mein Bestes, dass unser Team das erreicht."
Ich bin ein umtriebiger Mensch: jemand, der gerne anpackt, ich bin eine fleißige Biene. Schon während meines Studiums habe ich gekellnert, und zusammen mit meinem Mann habe ich eine Agentur für Personaldienstleistungen gegründet. Mit Corona kam der Einbruch, niemand brauchte Personal. Mein Mann war es, der das Delivery Service Programm von Amazon entdeckte und meinte: „Das passt genau für dich.“ – Ehrlich gesagt, das fand ich auch. Ich habe mich beworben, wurde nach einem mehrstufigen Verfahren angenommen. Danach gab’s ein mehrwöchiges Schulungsprogramm. Später habe ich erfahren, dass das Programm für Frauen eine Extra-Förderung bietet, das hat mich noch mehr gefreut.
Mein Mann fand meine Entscheidung, Amazon Lieferservicepartnerin zu werden, super, der Rest meiner Familie ganz und gar nicht: Wieso ich denn so lange studiert hätte, um dann alles wegzuwerfen? Ich gebe zu, das ist nicht leicht zu verstehen. Ich habe im Laufe der Zeit einfach gemerkt, dass ich viel mehr Business-Frau als Medizinerin bin. Ich liebe es, eigene Entscheidungen zu treffen, Grenzen auszuprobieren, selbstständig zu sein. Ich finde Wirtschaft total spannend und habe deshalb auch ein Studium für Wirtschaftsrecht begonnen.
Bevor es los ging mit meinem Lieferbetrieb „We BrinKS“, habe ich zuerst nach Fahrer:innen gesucht. Ich komme ja aus der Personalecke und weiß, wie wichtig es ist, die richtigen Leute zu finden. Nach zweieinhalb Monaten hatte ich gerade mal 8 Fahrer:innen, das war ernüchternd. Mittlerweile ist unser Team aber auf 30 Fahrer:innen angewachsen. Für mich sind sie meine Arbeitsfamilie, ich versuche auch, bei privaten Problemen zu helfen. Alle sind regulär angestellt, Löhne und Sozialleistungen werden ordnungsgemäß abgerechnet. Amazon prüft das durch regelmäßige Audits.
Seit Oktober 2021 liefern wir für Amazon aus. Unsere Touren starten vom Verteilzentrum in Bad Oldesloe. Was am Ende des Tages zählt ist, dass Amazon Kunden:innen pünktlich und in bester Lieferqualität ihre Bestellungen erhalten. Ich gebe täglich mein Bestes, dass unser Team das erreicht und glaube, dass diese Eigenschaft einen Großteils des Erfolgs ausmacht. Als Neuling im Liefergeschäft versuche ich, viel von anderen zu lernen. Die Amazon Leute im Verteilzentrum unterstützen mich sehr. Wir kennen uns mittlerweile gut und haben ein gutes Verhältnis.
Leute, die mich nicht kennen, halten mich mitunter schon mal für eine Mitarbeiterin und fragen mich, wo denn hier der Boss sei. Sowas prallt von mir ab. Als Frau in dieser Branche muss man sich den Respekt verschaffen: selbstbewusst und nicht emotional auftreten. Der Rest kommt dann automatisch. Mein Schlüssel zum Erfolg: hart arbeiten, jeden Tag mit einem Lächeln aufstehen und alles mit Liebe machen.