Wie können auch Bewohner:innen eines Mehrfamilienfamilienhauses selbst erzeugte, grüne Energie nutzen und dabei Kosten sparen? Für die Macher des Start-ups We Do Solar ist die Antwort klar: Durch ein intelligentes Solar-Set für den Balkon, das über eine normale Steckdose funktioniert und einfach zu installieren zu ist.
We Do Solar ist eines von vier deutschen aus insgesamt 16 europäischen Teams, die am zweiten Amazon Sustainability Accelerator teilnehmen, einem Programm für Start-ups, die nachhaltigere Produkte oder neue Recyclingtechnologien entwickeln. Die Unternehmen wurden aus über 1.500 Bewerbungen ausgewählt.
„Wir freuen uns sehr über die Teilnahme am Amazon Sustainability Accelerator und können es kaum erwarten, Teil dieser Reise in eine grünere Zukunft zu sein. Für uns ist es selten, Gründerinnen und Gründer zu treffen, die ebenfalls Hardware-Produkte herstellen – wir sind daher überzeugt, die Ressourcen und das Fachwissen des Programms zu nutzen, um ein tolles Ergebnis zu erzielen. Denn wenn Menschen einkaufen, sollten es nachhaltigere Produkte sein, und wir tragen dazu bei, das zu ändern“, sagt Karolina Attspodina, CEO und Co-Gründerin von We Do Solar.
Auch Investoren legen mehr Wert auf Nachhaltigkeit
Mit ihrem Fokus auf eine umweltfreundlichere Zukunft treffen Start-ups wie We Do Solar auch den Nerv von Early-Stage-Investoren – wie eine von Amazon beauftragte Umfrage zeigt. Befragt wurden durch FTI Consulting mehr als 100 deutsche Venture-Capital- und Private-Equity-Investoren. Die Ergebnisse sind eindeutig: Je nachhaltiger, desto besser:
- Deutsche Investoren bewerten Start-ups mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit um 13 Prozent höher.
- Die überwiegende Mehrheit (77 Prozent) gibt an, dass Start-ups mehr Unterstützung benötigen, um nachhaltigere Betriebsabläufe zu verankern.
- Mehr als die Hälfte (58 Prozent) haben in den letzten zwölf Monaten eine Investition in ein Start-up aufgrund von Bedenken über die nachweisbare Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens abgelehnt.
- Bei Start-ups mit einer schlechten Nachhaltigkeitsbilanz kann die Bewertung um bis zu 5 Prozent sinken.
- Zwei Drittel der befragten Investoren (70 Prozent) haben in den letzten 12 Monaten verstärkt Informationen zur Nachhaltigkeit der Start-ups gefordert, in die sie investieren. Gründe dafür sind sowohl persönliche Überzeugungen als auch die Nachhaltigkeitsverpflichtungen ihrer eigenen Unternehmen.
Grüne und innovative Ideen Made in Germany
Keine Sorge dürften solche Nachfragen dem Unternehmen Papair aus Hannover machen. „Mit PapairWrap, unserer Luftpolsterfolie aus Papier, produzieren wir eine nachhaltigere Alternative zu konventionellem Verpackungsmaterial aus Kunststoff“, sagt Christopher Feist, der CEO des Unternehmens. „Wir freuen uns, mit dem Amazon Sustainability Accelerator an unserem Geschäftsmodell zu arbeiten und das Netzwerk von Amazon zu nutzen, um unseren Markteintritt umzusetzen und neue Kundengruppen zu gewinnen.“
Neben Papair und We Do Solar nehmen noch zwei weitere Gründer-Teams aus Deutschland am Accelerator teil: Open Funk, ein leistungsstarker Küchenmixer für herkömmliche Einmachgläser, und FUNQ‘ – der Superfruit-Sirup zum Selbermischen.
Amazon fördert nachhaltigere Start-ups mit eigenem Programm
Der Amazon Sustainability Accelerator ist ein 12-wöchiges Programm, um Gründer:innen beim Start und der Skalierung eines nachhaltigeren Unternehmens zu unterstützen. Ein Gremium aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Venture Capital und Nachhaltigkeit hat die Teilnehmer ausgewählt. Das Programm umfasst virtuelle und persönliche Workshops von Expert:innen, individuelles Mentoring, maßgeschneiderte Curricula und Zugang zu einem Netzwerk gleichgesinnter Unternehmer:innen. Außerdem erhalten die teilnehmenden Teams Finanzmittel in Form eines eigenkapitalfreien Zuschusses von 12.000 Euro sowie ein AWS Activate-Guthaben im Wert von 25.000 US-Dollar, wodurch der Zugang zu Cloud-Computing-Diensten vereinfacht wird. Die Teilnehmenden können zudem die Büroräume von Amazon in Berlin und London kostenlos nutzen. Start-ups aus dem Bereich Konsumgüter erhalten darüber hinaus ein Jahr lang kostenlosen Zugang zu Amazon Launchpad.
Amazon führt den Accelerator gemeinsam mit EIT Climate-KIC durch, Europas führendem Zentrum für Klima-Innovationen, und WRAP, einer NGO mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft. Die letztjährigen Teilnehmer:innen, darunter zwei Unternehmen aus Deutschland, sammelten nach dem Programm mehr als fünf Millionen Euro an Finanzierung ein und steigerten ihren Umsatz über Amazon und andere Kanäle nach dem Programm im Schnitt um mehr als 250 Prozent.