Stell dir vor, es ist das Jahr 2015 und du hast Weingläser im Internet bestellt. Damals waren Verpackungen noch in den seltensten Fällen für den Online-Handel optimiert. Sie orientierten sich stattdessen an den Bedürfnissen des stationären Handels. Hier liegt das Hauptaugenmerk neben dem Schutz vor allem auf der ansprechenden Produktpräsentation, um Kaufinteresse zu wecken.
Im Online-Handel hingegen haben Verpackungen für die Kaufentscheidung eine deutlich geringere Bedeutung. Die Präsentation findet stattdessen vor allem über Produktfotos oder -videos statt, die – einmal produziert – bei jeder einzelnen Produktsuche immer wieder angezeigt werden. Auch die Produktbeschreibungen finden sich auf den Detailseiten auf der Website.
Bei Bestellungen im Internet fokussieren sich die Anforderungen der Verpackungen auf den Schutz deiner Bestellung und auf eine gute Kundenerfahrung, wenn du sie erhälst. Unser Ziel bei Amazon ist es deshalb, Verpackungen für den Online-Handel zu optimieren und unnötiges Material zu reduzieren.
Um unsere Weingläser für den Onlineversand zu schützen, wurden sie typischerweise in großen Versandkartons mit mehreren Lagen Polsterung verpackt und verschickt. Bei zerbrechlichen Produkten kamen außerdem häufig reichlich Füllmaterial zum Einsatz. Trotzdem kamen die Gläser teilweise beschädigt bei unseren Kund:innen an.
Wir haben deshalb an neuen Verpackungen gearbeitet, die die Produkte mit weniger Umfang und Material deutlich besser schützen können.
In vielen Fällen können wir Produkte heute sogar in der originalen Produktverpackung versenden – ganz ohne Umverpackung. Das Produkt benötigt dann lediglich einen Adressaufkleber.
Bei der Herausforderung mit den Weingläsern haben wir mit dem Hersteller Lenox zusammengearbeitet und die Verpackung für den Online-Handel optimiert.
Das haben wir geschafft. Die Verpackung der Gläser ist nun knapp 100 % leichter und kleiner geworden, bei deutlich verbessertem Schutz vor Beschädigung.
Gleichzeitig hat sich das Gewicht der Verpackung um 83 % und das Verpackungsvolumen um 78 % reduziert. Was uns und unsere Kund:innen besonders freut: Der Versand ist jetzt ohne zusätzliche Luftpolsterfolie aus Plastik oder weitere Versandkartons möglich.
Lenox und die Weingläser sind nur ein Beispiel für die Zusammenarbeit zur Verbesserung der Produktverpackungen. Wir arbeiten mit vielen Herstellern über die verschiedensten Produktgruppen hinweg an nachhaltigeren Verpackungslösungen. Hier findet Ihr ein Beispiel für einen Wendekarton von Playmobil, der sich im Nu von einem Versandkarton in eine Geschenkverpackung verwandeln lässt.
Optimierte Verpackungen bei Amazon
Dafür testen wir Verpackungen in Laboren und in unseren Logistikzentren
– so können wir konkrete Schritte identifizieren, die Hersteller ergreifen können, um ihre Verpackungen zu verbessern. Tausende von Verpackungen werden dabei verschiedenen Fall-, Quetsch-, Vibrations-oder Schubstests unterzogen, welche die gesamte Reise eines Pakets vom Verkäufer bis zu Eurer Haustür simulieren.
Umverpackungen und Verpackungsmaterial bei Amazon
Allerdings kommt noch nicht jedes Produkt ohne Umverpackung aus. Außerdem möchten nicht alle Kund:innen, dass sichtbar ist, was sich in einer Bestellung befindet.
Deswegen arbeiten wir an der stetigen Verringerung unserer Umverpackungen. In Deutschland verzichten wir beispielweise auf Umverpackungen aus Einwegplastik – sowohl bei Artikeln von Amazon als auch solche von Drittanbietern, die den Versand über Amazon abwickeln. Stattdessen verwenden wir Versandumschläge und -tüten aus Papier und Karton. Das Material verbraucht weniger Papier als Versandkartons. Es kann leichter recycelt werden und beansprucht während des Transports weniger Volumen als Kartons.
Mit maschinellem Lernen zur passenden Verpackung
Wir bemühen uns immer, dass die Versandverpackung die richtige Größe für das bestellte Produkt hat. Trotzdem wissen wir, dass die Verpackungen manchmal zu groß sind, z.B. wenn Du dir ein Laserschwert oder einen Tennisschläger bestellt hast. Denn die optimale Verpackung zu finden, ist angesichts eines Sortiments von Hunderten Millionen Artikeln eine hochkomplexe Aufgabe. Insbesondere auch, weil sich unser Sortiment ständig ändert.
Amazon nutzt zur Bestimmung der optimalen Verpackungsgröße dann Methoden des maschinellen Lernens. Unser Modell greift dabei zum einen auf textbasierte Daten zurück, die aus Feedbacks unserer Kund:innen stammen. Zum anderen nutzt es visuelle Daten, also etwa direkt in den Logistikzentren aufgenommene Artikelbilder zur Bestimmung der Produktmaße.
Kund:innen Feedback bei Verpackungen ist uns wichtig
In den Fällen, in denen die Verpackung einmal nicht passen sollte, könnt Ihr uns über den Kundenservice Feedback zu geben. Gleiches gilt für die Kolleg:innen in den Logistikzentren. Wenn sie merken, dass die empfohlene Kartonage zu groß ist, können sie das im System festhalten. So können wir den Artikel neu vermessen und eine neue Standard-Kartonage festlegen.
All diese Maßnahmen geben uns wichtige Informationen zur Weiterentwicklung unserer Verpackungen, um sie für jedes Produkt Schritt für Schritt zu verbessern.
Wir wissen, dass wir hier noch eine lange Wegstrecke vor uns haben. Wir haben aber bereits bedeutende Fortschritte gemacht. Seit 2015 konnten wir das Gewicht der Versandverpackungen pro Sendung bereits um mehr als 38 % reduzieren und mehr als 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsmaterial einsparen.