Update: Mit Wirkung zum 20. Februar 2023 werden wir AmazonSmile beenden. Hier erfährst du mehr über die Hintergründe.
Auch wenn die Flutkatastrophe, die sich im Sommer 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ereignet hat, aus den Schlagzeilen verschwunden ist: Es besteht an vielen Stellen weiterhin Hilfsbedarf. Amazon hat sich in vielfältiger Weise engagiert, um den Wiederaufbau zu beschleunigen. Direkt nach der Katastrophe spendete Amazon dringend benötigte Hilfsgüter, unter anderem Stromaggregate, Pumpen, Stirnlampen, Eimer, Spaten, Gummistiefel, Waschmaschinen, Trockner oder Kühlschränke. Zahlreiche Fahrer:innen und Amazon Lieferfahrzeuge waren zudem im Einsatz, um Wasser und Hilfsgüter in den Katastrophengebieten zu verteilen. Für den Wiederaufbau richtete Amazon den Community Fund ein, über den lokale Projekte aus dem Katastrophenschutz und Bildungsbereich mit insgesamt 1 Million Euro unterstützt wurden.
Unter anderem wurde auch die Neuanschaffung von Booten für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Nordrhein e.V. finanziert. Die drei Rettungsboote werden nun eingeweiht und getauft. Frank Zantis, Leiter Verbandskommunikation und Pressesprecher der DLRG Nordrhein, sprach mit uns über die dramatischen Tage der Flut und auch darüber, was es braucht, damit Organisationen wie die DLRG weiterhin wie bislang helfen können.
Herr Zantis, Sie waren während der Flutkatastrophe für die DLRG in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Wie haben Sie diese Tage erlebt?
Ich hatte Urlaub und war mit meiner Tochter beim Einkaufen, als mich der Leiter Einsatz anrief und sagte, dass aufgrund der enormen Regenmengen eine außergewöhnliche Situation auf uns zukommen und dass Hilfe benötigt würde. Ich sagte sofort zu, dass ich in die Koordinierungsstelle in Düsseldorf kommen würde und fuhr noch meine Tochter nach Hause. Das war ein Mittwoch. Nach Hause gekommen, um meine Familie wiederzusehen, bin ich erst am darauffolgenden Samstag. Was wir als DLRG in diesen Tagen erlebt haben, war neu. So etwas hatte ich zuvor noch nicht gesehen.
Was haben Sie an diesen Tagen gemacht?
Ich war hauptsächlich in der Koordinierungsstelle in Düsseldorf im Einsatz, war zum Teil aber auch vor Ort, um die Rettungskräfte mit Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Normalerweise wird das in den Einsätzen immer irgendwie geregelt. Man geht in den Supermarkt oder zum Imbiss und holt sich etwas. Das ging dieses Mal nicht. Es war ja so viel zerstört. Daher mussten wir die Verpflegung mitbringen. Die haben wir dann nicht unter den DLRG-Kolleg:innen verteilt, sondern auch unter den Kräften der Feuerwehr, die vor demselben Problem standen.
Wie ging es den Kolleg:innen, die ganz direkt im Rettungseinsatz waren?
Zunächst einmal: Wir haben Gott sei Dank keine Kolleg:innen oder Gerettete verloren, obwohl einige Szenen dramatisch waren, etwa als Rettungsboote gekentert sind. Meine Kolleg:innen und ich haben uns teilweise gefühlt, als wären wir in einem Kriegsgebiet: Straßen waren unterspült, Autos und Gastanks wurden weggerissen. Wir hatten es mit enormen Wassermassen zu tun, die einfach alles mitnahmen, was im Weg war.
Wie kann man sich die Arbeit Ihrer Kolleg:innen vorstellen?
Es ging darum, Menschenleben zu retten. Dazu sind die Kolleg:innen mit Booten zu den überschwemmten Häusern gefahren, haben geprüft, ob sich darin noch Menschen befinden und sie mitgenommen. Wenn die Häuser leer waren, wurden sie markiert. Wenn wir uns nicht sicher waren, ob sich in überfluteten Gebäudeteilen noch Menschen befanden, haben Taucher:innen übernommen und sind die entsprechenden Räume abgetaucht. Das alles war aus verschiedenen Gründen sehr gefährlich. Wie gesagt, Gott sei Dank haben sich beim Einsatz keine Kolleg:innen keine ernsthaften Schäden zugezogen. Das Material hat jedoch sehr stark gelitten.
Was ist dabei konkret passiert?
Sie müssen sich vorstellen, dass in dem Wasser einfach so viel rumschwamm, von Ästen über spitze Gegenstände bis hin zu Chemikalien. Die meisten Anzüge der Taucher:innen etwa sind nach dem Einsatz nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Viele Menschen lagern in ihren Kellern Öl, Farben und Lacke oder ätzende Reinigungsmittel. Das alles schwamm im Wasser herum und hat sich auf die Anzüge der Kolleg:innen gesetzt.
Auch die Boote sind stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die meisten Boote sind aus Hartgummi, denn sie müssen für den Einsatz leicht sein. Mit all den spitzen und stumpfen Gegenständen im Wasser sind die Materialien an ihre Grenzen gestoßen. Viele Boote waren danach nicht mehr zu gebrauchen.
Wenn es jedoch an Ausrüstung mangelt, wenn wir unsere ehrenamtlich arbeitenden Leute nicht mehr schützen können, dann können wir nicht mehr wie bisher das machen, was so wichtig ist: Menschenleben retten.
Drei neue Boote werden nun Ende Januar getauft. Zwei Boote werden von den Amazon Mitarbeiter:innen benannt. Über den Namen des dritten Bootes dürfen Kund:innen von Amazon abstimmen. Haben Sie Tipps, welche Namen sich besonders gut eignen?
Traditionell tragen Boote immer weibliche Namen. Das ist uns jedoch gleich. Männliche und weibliche Namen sind für uns gleich gut geeignet. Sie sollten leicht auszusprechen sein. Ich bin einfach gespannt, was rauskommt. Mich freut diese Aktion. Denn sie lenkt die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf die Belange des DLRG. Sie müssen wissen, dass wir – ich auch – ehrenamtlich arbeiten. Wir haben Familien, Frauen, Männer und Kinder, die auf uns warten und die sich um uns sorgen.
Die DLRG finanziert sich über Spenden. Daher hoffe ich auch, dass wir bei all den Menschen, die sich an der Namenswahl beteiligen, auch dafür Bewusstsein wecken können. Amazon Kund:innen können sich mit einem Einkauf bei AmazonSmile für die DLRG engagieren: 0,5 Prozent des Einkaufspreises werden an eine ausgewählte teilnehmende und soziale Organisation weitergegeben.
Und natürlich freuen wir uns auch über direkte Spenden:
DLRG Landesverband Nordrhein e.V. Stadtsparkasse Düsseldorf IBAN DE29 3005 0110 1007 7713 95 BIC: DUSSDEDDXXX