Als die Amazon Counterfeit Crime Unit (CCU) 2020 gegründet wurde, haben wir uns zum Ziel gesetzt, internationale Organisationen von Fälscher:innen zur Verantwortung zu ziehen. Dies ist Teil der umfassenderen Arbeit von Amazon, um Kund:innen, Marken, Verkaufspartner und den Amazon Store vor Fälschungen, Betrug und anderem Missbrauch zu schützen.
Durch kontinuierliche Investitionen in fortschrittliche Techniken des maschinellen Lernens hat Amazon seine proaktiven Kontrollen verbessert, um den Schutz geistigen Eigentums und die Systeme zur Erkennung von Fälschungen weiter zu automatisieren und auszubauen. Es gibt jedoch immer noch diejenigen, die das System umgehen und versuchen, gefälschte Produkte im Amazon Store zu verkaufen. In solchen Fällen verfolgt die CCU diese Akteure mit schlechten Absichten mit aller Härte, wo auch immer sie tätig sind. In den letzten drei Jahren hat die CCU Hinweise auf Fälschungen entlang der Lieferkette nachverfolgt, um Netzwerke von Fälscher:innen an ihrem Ursprung zu überführen.
Zu diesem Zweck stellen wir den Strafverfolgungsbehörden in Zusammenarbeit mit unseren Markenpartnern Beweise zur Verfügung, um strafrechtliche Ermittlungen und Durchsuchungen zu unterstützen. In diesem Jahr konnten die Strafverfolgungsbehörden basierend auf dem Informationsaustausch und der Koordinierung mit Amazon viele Razzien bei Fälscher:innen auf der ganzen Welt durchführen. Dabei identifizierte Amazon erfolgreich Hunderte von Akteure mit schlechten Absichten, von denen viele Hersteller, Lieferanten oder nachgeschaltete Händler:innen gefälschter Produkte sind. Von dem Vorgehen gegen diese Gruppen profitieren Amazon Verkaufspartner und Kund:innen sowie die gesamte Einzelhandelsbranche.
Hier sind einige Beispiele dafür, wie unser Team mit den Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet hat, um Fälschungen aus der Lieferkette zu entfernen und so Kund:innen weltweit zu schützen.
Große Razzia gegen gefälschtes Autozubehör in China
Im März begleiteten Mitglieder unseres Teams dank Informationen der CCU etwa 150 Beamte der chinesischen Strafverfolgungsbehörden bzw. der Büros für öffentliche Sicherheit (PSB) bei Razzien an fünf Standorten, an denen eine große Organisation für Automobilfälschungen vermutet wurde.
In Büros, Lagerhäusern, Fabriken und Privathaushalten arbeiteten unsere Teams mit den Büros der PSB zusammen, um Materialien zu beschlagnahmen. Diese reichten von Geschäftslizenzen über 40.000 gefälschte Autozubehörteile bis hin zu Markenrecht verletzenden Autologoaufklebern von mehr als 30 Automarken. Die Teams konfiszierten außerdem 270 Produktionswerkzeuge, die für die Herstellung des gefälschten Zubehörs verwendet wurden, sodass keine weiteren Akteure mit schlechten Absichten Gebrauch von den Maschinen machen konnten.
CCU ergreift Maßnahmen gegen Fälscherringe in ganz Europa
Im Mai arbeiteten unsere europäischen Teams mit der Intellectual Property Crime Unit (PIPCU) der Londoner Polizei und Philips, dem Hersteller von Sonicare-Zahnbürsten, zusammen. Hier wurde gegen Fälscher:innen im Vereinigten Königreich vorgegangen, die gefälschte elektrische Zahnbürstenköpfe herstellen und verkaufen wollten.
Die PIPCU durchsuchte mit Unterstützung der Amazon CCU mehrere Unternehmen und Wohnhäuser in London, wo sie Tausende von gefälschten Zahnbürstenköpfen beschlagnahmten und einen Mann festnahmen, der verdächtigt wurde, involviert zu sein.
Detective Sergeant Andrew Masterson von der Londoner PIPCU unterstrich, wie wichtig es ist, dass Unternehmen und Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um gegen Fälschungsaktivitäten vorzugehen.
„Eine effektive Zusammenarbeit zwischen privaten Unternehmen und dem öffentlichen Sektor ist der Schlüssel zur Bekämpfung von Vergehen im Zusammenhang mit geistigem Eigentum und zur Zerschlagung der dahinterstehenden organisierten Kriminalität“, sagte Masterson. „Keine Organisation oder Polizeibehörde kann darauf hoffen, ein so umfangreiches Problem wirksam im Alleingang zu bekämpfen.“
Diese Aktionen folgten auf weitere Maßnahmen in Europa, wo unser Team gemeinsam mit Brother eine Zivilklage gegen einen Fälscherring einreichte. Dieser hatte versucht, Brother-Tintenpatronen zu verkaufen. In Zusammenarbeit mit Brother haben wir den Fall auch an die deutschen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. Die beteiligten Akteure mit schlechten Absichten kauften leere Original-Tonerkartuschen von Brother und füllten sie mit falschem Tonerpulver auf. Außerdem verkauften sie gefälschte Patronen, die wie Originalprodukte aussahen. Die Akteure mit schlechten Absichten versuchten ihr Vorgehen zu verbergen, indem sie beispielsweise gefälschte holographische Sicherheitsetiketten anbrachten, die denen auf authentischen Brother-Kartuschenverpackungen nachempfunden waren.
Isao Noji, Geschäftsführer von Brother International Europe Ltd., sagte zu der Klage: „Für Brother kommen die Kundinnen und Kunden immer an erster Stelle. Wir setzen uns dafür ein, Fälschungen online und offline aufzudecken, indem wir mit unseren Partnern wie Amazon CCU und Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um unsere Kundinnen und Kunden zu schützen.“
Erkenntnisse aus früheren Razzien haben in diesem Jahr zu weiteren Maßnahmen geführt
Anfang dieses Jahres nutzten Amazon und lokale chinesische PSB Büros Informationen, die wir bei unseren früheren Razzien gewonnen hatten. Hierbei wurden drei große Netzwerke von Fälscher:innen unterbrochen, um die Ausbreitung weiterer Fälschungsnetzwerke zu stören.
In Zusammenarbeit mit der Amazon CCU führten die chinesischen Strafverfolgungsbehörden in vier Städten sieben weitere Razzien gegen 30 Akteure mit schlechten Absichten durch. Bei diesen Durchsuchungen beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden Hunderte von gefälschten Kleidungsstücken und Schuhen und, was noch wichtiger ist, fast 50.000 rechtsverletzende Etiketten von mehr als einem Dutzend Marken, die an gefälschten Produkten wie Kleidung angebracht worden wären, um Kund:innen zu täuschen.
Die Maßnahmen unserer Teams richteten sich gegen diejenigen, die für die Herstellung der gefälschten Produkte verantwortlich waren, sowie gegen die nachgeschalteten Händler:innen, die versuchten, die Produkte über fünf weitere Einzelhändler zu verkaufen. So schützen unsere Maßnahmen Amazon Kund:innen und den Einzelhandel allgemein.
Aufbauen auf früheren Erfolgen und Ausblick auf 2024
Im vergangenen Jahr verklagte Amazon mehr als 1.300 Kriminelle in China, der EU, dem Vereinigten Königreich und den USA oder meldete sie zur Untersuchung an die Strafverfolgungsbehörden. Zudem zog Amazon so mehr als 6 Millionen gefälschte Produkte aus dem Verkehr, sodass sie an keiner Stelle entlang der Lieferkette verkauft werden konnten. Wir bauen weiterhin auf diesen Erfolgen auf. Doch während wir stolz auf die erzielten Fortschritte sind, wissen wir auch, dass Akteure mit schlechten Absichten ihre Taktiken ständig weiterentwickeln, um unentdeckt zu bleiben.
Wir werden weiterhin Innovationen vorantreiben, um unsere Kund:innen zu schützen und mit allen Stakeholdern zusammenarbeiten, um Akteuren mit schlechten Absichten einen Schritt voraus zu sein. Denn es ist unser gemeinsames Ziel, Fälschungen im Einzelhandel verhindern.