Was haben eine regionale Traditionsbäckerei und Amazons Prime Now Lieferung innerhalb einer Stunde gemeinsam? Mehr als man denkt. In München liefert Amazon jetzt lokale Spezialitäten direkt nach Hause, ins Büro, oder auf die Picknickdecke im Garten. Im Angebot sind z. B. Apfelstrudel, Croissants oder auch Körnersemmeln. In der Faschingszeit kommt noch ein aktuelles Sortiment an Confiserie-Krapfen hinzu, zum Beispiel mit Aprikosenmarmelade, frischen Himbeeren oder in der Geschmacksrichtung „Germknödel“. Alle Spezialitäten kommen direkt vom Unternehmen Rischart, einer Institution unter den Münchner Bäckern.
Die Verbindung zwischen einem Traditionsbäcker mit 15 Ladengeschäften und moderner Liefertechnologie sieht Magnus Müller-Rischart, der die Bäckerei in fünfter Generation leitet, positiv: „Die Zeiten haben sich geändert und damit die Wünsche der Verbraucher. Der Kunde kommt nicht mehr nur ins Geschäft, sondern das Geschäft muss auch zum Kunden kommen“, erklärt er und betont, dass er in der neuen Entwicklung eine Chance sieht.
Zwar seien einige Mitarbeiter im Traditionsbetrieb zuerst erstaunt über den neuen Vertriebsweg gewesen, inzwischen sei das Feedback in den eigenen Reihen aber ausschließlich positiv, erklärt der Geschäftsführer. „Uns hat an der Idee gefallen, dass Prime Now mit regionalen Partnern zusammenarbeitet, so dass wir gedacht haben, da müssen wir auf alle Fälle mitmachen.“ Neben den Kunden, die den Online-Vertrieb schon nach kurzer Zeit gut angenommen haben, war das ein weiterer Punkt, der Müller-Rischart überzeugt hat.
Um auch den Kunden zu Hause die Frische der Produkte garantieren zu können, waren einige Veränderungen in der Logistik des Betriebs notwendig. „Wir haben den Verpackungs- und den Anlieferungsprozess angeglichen“, beschreibt Rischart. Sogar Frischetests haben die Mitarbeiter gemacht – im Selbstversuch: „Wir haben uns vorab selbst Backwaren geliefert und geschaut, wie frisch sie ankommen.“
Um den reibungslosen Betrieb des Online-Handels zu gewährleisten, hat die Traditionsbäckerei neue Mitarbeiter eingestellt. Sie kümmern sich um Bestellung, Verpackung und Versand der Ware.
Auch Ideen für den weiteren Ausbau des Geschäfts gibt es bereits: „Als nächstes planen wir den Rischart-Osterfladen über Prime Now zu verschicken. Und im Sommer wartet die große Herausforderung: der Rischart-Datschi, eine große Spezialität im Münchner Raum.“ Den speziellen Zwetschgenkuchen gibt es dann vielleicht nicht nur für die Münchener, die gerade in der Innenstadt flanieren, sondern auch zu Hause am Küchentisch.