Mit dem Kick-off in Berlin ist das Förderprogramm Unternehmerinnen der Zukunft, eine gemeinsame Initiative des Verbands deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women und Amazon offiziell gestartet. Vor den Teilnehmerinnen liegen nun arbeitsame, aber vor allem lehrreiche Monate.

Zu Beginn des Kick-off-Events in den Räumen des Berliner Büros von Amazon begrüßte Veronika Leitermann, Head of Seller Services bei Amazon Deutschland für die Kategorien Home & Living, Küche, Spielsachen, die 20 Teilnehmerinnen von Unternehmerinnen der Zukunft und die anwesenden Coaches: „Die Voraussetzungen, um in den Handel im Internet einzusteigen, waren nie besser als jetzt. Die Hürden sind niedrig. Digitale Marktplätze etwa bieten die Möglichkeit, Millionen von Kunden zu erreichen – auch international“, machte Leitermann den Teilnehmerinnen Mut. Bei der ersten Edition des Förderprogramms im vergangenen Jahr seien nur vier der insgesamt 23 Teilnehmer weiblich gewesen. Am Ende der Förderphase hätten Frauen jedoch in zwei von vier Kategorien den Sieg errungen – „eine tolle Leistung“, erklärte Leitermann. „Die vier Teilnehmerinnen waren uns aber zu wenig. Deshalb fördern wir in Runde 2 exklusiv Unternehmerinnen und wollen so neue weibliche Vorbilder in der Digitalwirtschaft schaffen.“

Die 20 Teilnehmerinnen beim Kick-off sind in gewisser Hinsicht bereits Gewinnerinnen: Sie konnten sich in einem Feld aus 160 Bewerberinnen durchsetzen und erhalten nun die Unterstützung von erfahrenen E-Commerce-Profis. Doch mit Blick auf die Erfahrungen aus der ersten Edition von Unternehmer der Zukunft empfahl Leitermann den Teilnehmerinnen, sich ganz auf die in den nächsten Monaten anstehenden Herausforderungen einzulassen: „Die Kandidaten bei Unternehmer der Zukunft im letzten Jahr haben über fünf Monate hart gearbeitet. Nur durch ihren aktiven Einsatz haben sie maximal von der Erfahrung der Coaches und von deren Netzwerk profitiert und am Ende des Programms wirklich etwas für sich und ihr Unternehmen bewegt.“ Ab jetzt gelte es, offen für Neues zu sein, Dinge auszuprobieren und auch einmal gewohnte Denkweisen in Frage zu stellen. Das Förderprogramm biete keine abstrakte Beratung, sondern einen ganz konkreten Maßnahmenplan, den die Kandidatinnen mit ihren Coaches erarbeiten und umsetzen. „Ihr seid hier, weil ihr Macherinnen seid“, rief Leitermann den Teilnehmerinnen abschließend zu. „Ihr habt bereits euer Unternehmen aufgebaut und seid jetzt mit der Bewerbung und Aufnahme bei Unternehmerinnen der Zukunft dabei, den nächsten Schritt eurer unternehmerischen Zukunft im Digitalgeschäft zu gehen.“

Erfahrene Unternehmerinnen als Inspirationsquelle
Die Teilnehmerinnen an Unternehmerinnen der Zukunft haben die Chance, Vorbilder für andere Gründerinnen zu werden. Eine Reihe von Frauen, die das bereits geschafft haben, diente bei dem Kick-off-Event in Berlin als Inspirationsquelle für das Publikum. Stephanie Bschorr ist Geschäftsführerin einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen. „Vor 25 Jahren bei meinem Start ins Unternehmertum hätte ich ein Förderprogramm wie Unternehmerinnen der Zukunft gut brauchen können“, erklärte die Verbandschefin. Auch heute gebe es bei der Repräsentation von Frauen in der digitalen Wirtschaft noch viel Luft nach oben. „Glückwunsch, dass ihr bei Unternehmerinnen der Zukunft dabei seid“, wandte sich Bschorr an die Teilnehmerinnen. „Nutzt das Förderprogramm aus, es ist ein großer Vorteil.“

Dem stimmte auch Tijen Onaran zu. Die Gründerin des Netzwerks Global Digital Women betonte die Chance, welche die Zusammenarbeit mit den Coaches für die Teilnehmerinnen an Unternehmerinnen der Zukunft darstellt: „Fordert die Coaches, aber lasst euch auch fördern! Nutzt diese einmalige Chance und lasst eure Teilnahme an dem Förderprogramm nicht an irgendwelchen Banalitäten scheitern. Unternehmerinnen der Zukunft ist eine tolle Geschichte. Amazon, die Kooperationspartner und die Coaches sind mit ganz viel Herzblut dabei.“ Zudem ermunterte Onaran die Programmteilnehmerinnen, sich und ihre Ideen sichtbar zu machen: „Habt den Mut darüber zu sprechen, was ihr macht. Nutzt die digitalen Kanäle und zeigt dort Präsenz!“

Stephanie Oppitz gehörte mit ihrer Windelmanufaktur zu den Gewinnern der ersten Edition von Unternehmer der Zukunft und will ihre Erfahrung nun selbst als Coach weitergeben. Für sie ist es wichtig, sich als Gründerin ein Netzwerk zu schaffen. „Es ist äußerst wertvoll, wenn man auf der unternehmerischen Ebene Menschen hat, mit denen man sich vorbehaltslos austauschen kann.“ Dazu habe bei ihr die Teilnahme an Unternehmer der Zukunft und die Begegnung mit Coach Jörg Kundrath beigetragen. Zudem habe sie durch das Förderprogramm besser gelernt, Prioritäten zu setzen: „Um vollen Einsatz bringen zu können, ist es wichtig, Ziele zu formulieren, die Vorrang haben. Ordentliche Strukturen sind etwas, was einen durch jedes Projekt bringt.“

„Die richtige Förderung zur richtigen Zeit“
Wieviel Einsatz nun von den Teilnehmerinnen gefragt ist, verdeutlichte ein Blick von Amazon-Managerin Veronika Leitermann auf die nächsten Schritte bei Unternehmerinnen der Zukunft: Noch im Rahmen des Kick-offs stehen die ersten Trainings an zu den Themen E-Commerce-Basics, Amazon Marketplace Basics und Logistik. Auch mit der Bestandsaufnahme für den Maßnahmenplan gehe es sofort los, damit pünktlich Anfang April für die Teilnehmerinnen die Umsetzungsphase beginnen könne. „Jetzt fängt direkt die Arbeit an“, erklärte Leitermann. „Es ist einiges an Zeitressourcen gefragt, dafür bekommt ihr volle Unterstützung durch Online-Trainings und individuelles Coaching durch unser 16-köpfiges Coaches- und Experten-Team. Das Programm ist für euch – holt das Meiste für euch raus über die nächsten Monate“, motivierte sie die Teilnehmerinnen.

Bei Lena Ellensohn vom Lesehilfen- und Schreibgeräte-Hersteller Lindauer stieß sie damit auf offene Ohren: „Der Blick auf das, was in den nächsten Monaten auf mich zukommt, hat mich nicht abgeschreckt – im Gegenteil, das ist genau das Richtige zur richtigen Zeit.“ Ellensohn will mit der Teilnahme an Unternehmerinnen der Zukunft dazu beitragen, die Marke ihres Geschäfts zu stärken: „Wir sind schon sehr lange auf dem Markt. Fachhändler kennen die Marke, aber bei Endkunden sind wir noch nicht so bekannt.“ Coach Stefan Neubig, der die Online-Marke Sonnenglas aufgebaut hat, sei dafür genau der richtige Mann. Auch Vanessa Bravo, die in ihrer Dresdner Manufaktur Pau Pau biologisches Eis und Gebäck aus besten Zutaten herstellt, ist über die Zuteilung ihres Coaches hochzufrieden: Karin und Patrick Hallinger verkaufen in ihrer Genuss Manufaktur erlesene Schokoladen, Tee und Kaffee. „Das passt sehr gut zu meinem Unternehmen und ich denke, dass die beiden ein gutes Verständnis für unsere Produkte haben“, erklärt Bravo. „Ich und mein Mann Armando, mit dem ich Pau Pau gemeinsam betreibe, sind sehr aufgeregt über die Teilnahme an Unternehmerinnen der Zukunft. Es wird eine Herausforderung sein, die dafür nötige Zeit zu finden. Aber wir werden das schaffen, denn das Förderprogramm ist eine einmalige Chance.“

Die Coaches freuen sich auf motivierte Teilnehmerinnen
Auch die Coaches zeigten sich beim Kick-off zu Unternehmerinnen der Zukunft bestens gelaunt. „Die Motivation meiner Mentees ist sehr gut“, freut sich Alexandra Zanders, Inhaberin der E-Commerce-Beratung Podeanu. Mit dem Schmuckhändler Aurelia Pieces und dem Fachgeschäft für Herrenmode Barons & Bastards hat die erfahrene Unternehmerin zwei recht unterschiedliche Teilnehmerinnen anvertraut bekommen. „Die eine ist schon online und will ihr Marktplatzgeschäft und die Logistik ausbauen. Die andere hat einen gut funktionierenden Offline-Laden und will jetzt in den E-Commerce einsteigen“, berichtet Zanders. Wichtig sei es nun, einen gut strukturierten Rahmen für die Coaching-Arbeit zu finden, um die Zusammenarbeit in den nächsten Monaten optimal zu gestalten. Auch E-Commerce-Experte Peter Höschl freut sich auf die Zusammenarbeit mit seinen Mentees. Neben dem Lifestyle-Shop Desiary betreut er Farmtex, einen Hersteller von Abdeckfolien für landwirtschaftliche Silos. „Die Geschäftsführerin Ines Spanier hat gerade die ersten Krabbelschritte im E-Commerce hinter sich und ist hochmotiviert“, berichtet der Betreiber von shopanbieter.de. Mit seinem breiten E-Commerce-Wissen sieht sich Höschl für die kommende Aufgabe gut vorbereitet. Dank seiner Erfahrung aus der ersten Edition von Unternehmer der Zukunftweiß er bereits, was auf ihn zukommt: „Je mehr die Teilnehmer fordern, umso mehr wird der Aufwand werden – aber umso mehr Spaß macht auch das Coaching!“