Der Klassiker unter den Confiserie-Krapfen ist mit Aprikosenmarmelade gefüllt. Experimentierfreudige Feinschmecker greifen zu der Variation „Germknödel“ oder „Himburger“ mit frischen Himbeeren. Wer in München lebt, der kennt diese Spezialität der Bäckerei Rischart, die jedes Jahr zur Faschingszeit in der Auslage der Bäckereitheken liegt und so verführerisch riecht. Und diesen Duft bekommt man inzwischen auch direkt nach Hause geliefert. Denn die Traditionsbäckerei probiert neue Wege und setzt neben dem stationären Verkauf mittlerweile auch auf den Online-Handel.
„Das Backhandwerk ist für mich Leidenschaft für den Teig, für Frisches, für alles Gebackene, was dem Mensch wohltut und gut schmeckt."
Leidenschaft für Frische, Teig und Gebackenes
In der Filiale des Traditionsunternehmens am Marienplatz gehen diese Krapfen gerade weg wie warme Semmeln. Ein junger Mann im dunkelblauen Anzug bleibt hier stehen, gönnt sich den Genuss und schaut über den Marienplatz – neben ihm zwei Frauen, die ihren Stadtbummel für eine Krapfenpause unterbrechen.
Magnus Müller-Rischart kann die Genießer auf dem Marienplatz von seinem Bürofenster aus beobachten. Dort über der Filiale sitzt er mit seinem Team und kümmert sich täglich um die Aufrechterhaltung der Backtradition in dem Handwerksbetrieb. Der gelernte Bäcker- und Konditormeister leitet die Geschäfte der Bäckerei Rischart in fünfter Generation. Bereits 1883 eröffnete sein Ur-Ur-Großvater die erste Filiale in der Münchner Isarvorstadt. „Das Bäckerhandwerk ist für mich Leidenschaft für den Teig, für Frisches, für alles Gebackene, was dem Mensch wohltut und gut schmeckt“, erzählt der Fachmann, der nach der Bäckerlehre Betriebswirtschaft studiert hat und das Traditionsunternehmen nun sicher Richtung Zukunft steuern will. Für Müller-Rischart ist das eine spannende Herausforderung.
Rischart vertreibt seine Backwaren in 15 Filialen in München. Innerstädtisch ist das Unternehmen damit sehr stark vertreten und die Kundschaft hier ist treu. Aber der Inhaber beobachtet einen Wandel: „Die Zeiten haben sich geändert und damit die Wünsche der Verbraucher. Der Kunde kommt nicht mehr nur ins Geschäft, sondern das Geschäft muss auch zum Kunden kommen“, erklärt er und betont, dass ihm das keine Sorgen bereitet, sondern er in der neuen Entwicklung eine Chance sieht.
Frische Croissants – ganz einfach zu Hause genießen
Deshalb war es für die Bäckerei Rischart eine willkommene Möglichkeit, mit Amazon Prime Now zusammenzuarbeiten. „So kommen neue Kunden aus anderen Stadtteilen in den Genuss unserer frischen Backwaren“, freut sich der Betriebswirt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Zustellung: „Wir haben den Verpackungs- und den Anlieferungsprozess angeglichen“, beschreibt Rischart die Veränderungen, die dadurch auch in der Logistik des Betriebs umgesetzt werden mussten. Sogar Frischetests haben die Mitarbeiter gemacht – im Selbstversuch: „Wir haben uns vorab selbst Backware geliefert und geschaut, wie frisch sie ankommen“.
Das Geschäft über den Online-Vertrieb wurde schon nach kurzer Zeit gut von den Kunden angenommen. Überzeugt hat Müller-Rischart an dem Konzept aber auch noch etwas Anderes: „Uns hat an der Idee gefallen, dass Prime Now mit regionalen Partnern zusammenarbeitet, so dass wir unbedingt mitmachen wollten“. Mit einem Klick kann sich ein hungriger Münchner nun Croissants, Apfelstrudel oder Körnersemmel und aktuell ein Sortiment von Faschingskrapfen bestellen und schon wenig später zu Hause oder im Büro verspeisen. Die Krapfen werden jeden Morgen frisch gebacken und in einer speziellen Verpackung ins zentrale Lager von Amazon Prime Now in München geliefert. Dank der gekühlten Auslieferung ist sichergestellt, dass der bestellte Krapfen frisch gebacken beim Kunden ankommt.
Neue Arbeitsplätze und neue Ideen
Die Mitarbeiter im Betrieb waren zunächst erstaunt über den neuen Vertriebsweg – war doch Rischart bisher ein traditioneller Bäckereibetrieb mit Fokus auf Geschäfte und Cafés. Inzwischen ist hier aber allen klar, dass der Versand von Backwaren eine wertvolle Ergänzung zum Kerngeschäft ist: „Das Feedback in den eigenen Reihen ist ausschließlich positiv“, erzählt der Inhaber. Zudem habe der Betrieb für den Online-Handel neue Mitarbeiter eingestellt, die sich um Bestellung, Verpackung und Versand der Ware kümmern. Vielleicht werden noch weitere Neueinstellungen folgen – Ideen für den Ausbau des Geschäfts gibt es jedenfalls: „Als nächstes planen wir den Rischart Osterfladen über Prime Now zu verschicken und im Sommer wartet die große Herausforderung: der Rischart-Datschi, eine große Spezialität im Münchner Raum.“ Der Datschi, das ist ein Zwetschgenkuchen und die große Kunst wird es sein, das Timing von Produktion und Vertrieb so anzupassen, dass er bis zur Auslieferung saftig bleibt und der Teig nicht aufweicht.
Magnus Müller-Rischart und sein Team freuen sich aufs Ausprobieren „Wir sind gespannt, wo die Reise hingeht“, sagt er lachend. Für Müller-Rischart ist der Vertrieb über Prime Now eine spannende Ergänzung. Seiner Ansicht nach sind hier auf dem Lebensmittelmarkt große Potenziale noch nicht ausgeschöpft. Für den Sohn des alteingesessenen Backbetriebs ist Tradition und Online-Handel kein Gegensatz. „Ich denke, dass die Innenstädte nach wie vor Begegnungszonen bleiben, wo man sich trifft, wo man flaniert, wo man sich informiert und sich inspirieren lässt“. Oder eben kurz verweilt und sich den Genuss eines frischen, gefüllten Krapfens gönnt.