Die eCommerce-Blogs shopanbieter.de und wortfilter.de veröffentlichten am 14. Dezember ein Interview mit Markus Schöberl, Director Seller Services Germany, über die Amazon-Initiative „Unternehmer der Zukunft“. Das Programm hilft kleinen Händlern bei ihrem Online-Geschäft – unter anderem durch ein kostenloses individuelles Experten-Coaching über drei Monate hinweg. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 31. Dezember. Geführt wurde das Interview von den E-Commerce-Experten Peter Höschl, Herausgeber von shopanbieter.de, und Mark Steier, Herausgeber von wortfilter.de.
Markus, warum hat Amazon dieses Förderprogramm ins Leben gerufen, was ist das Ziel?
Das Programm will kleine Händler fit fürs Digitalzeitalter machen – den Weg zeigen, wie man von Millionen von Kunden im Netz und auf Amazon entdeckt werden kann. Und weil Partnerschaft unser Geschäft ist, machen wir das zusammen mit erfahrenen Amazon-Händlern, darunter Chal-Tec, Marktplatz 1 oder Hallingers Genuss Manufaktur – und Ihr, Peter, Mark, seid ja auch dabei. Alles Profis, die die kleinen Händler im Förderprogramm als Coaches unterstützen – Ziel ist es, dass sich die Händler den Erfolg selbstständig erarbeiten, aus eigener Kraft und mit einem eigenen E-Commerce-Plan. Denn weiterhin gilt: die Schienen, die das Internet und auch Amazon Marketplace bieten, sind da. In Richtung Erfolg fahren müssen die Händler selbst.
Die Bewerbungsphase läuft seit Anfang Oktober, wie zufrieden seid ihr mit dem bisherigen Zulauf?
Wir haben viel mehr Bewerbungen erhalten als erwartet. Darüber freuen wir uns. Es macht aber auch deutlich, dass es noch zu viele kleine Händler gibt, die beim Online-Business Unterstützung benötigen. Oder die zögern, ihre tollen Artikel auch international, in Italien oder Frankreich, anzubieten. Das Programm soll ihnen zeigen: Na los, probier’s aus – im Jahr 2016 werden deutsche Amazon-Händler allein 2 Milliarden Euro mit Exporten erwirtschaften – das kannst Du auch. Hier setzen wir zusammen mit den Coaches an und suchen die 20 Bewerber aus, die diese Starthilfe am dringendsten brauchen. Und übrigens: Händler können sich noch bis zum 31. Dezember für das gratis Experten-Coaching auf der Website bewerben.
Was sind das typischerweise für Händler, die sich bisher beworben haben?
Das Spannende ist ja, „typisch“ gibt es bei „Unternehmer der Zukunft“ nicht – es ist so bunt wie das Internet selbst! Es sind alles individuelle Geschichten aus allen Kategorien, die man sich vorstellen kann. Alle mit ihren individuellen Herausforderungen und Zielen. Da gibt es den stationären Schuh-Händler, der sein E-Commerce-Geschäft ausbauen will, den Laden für Berufsbekleidung, der auf Amazon verkaufen möchte oder den Spielwarenhersteller mit dem Ziel, eine Marke aufzubauen und international zu expandieren.
Wie wird es dann nach der Bewerbungsphase weitergehen?
Jeder Teilnehmer erhält beim Kick-off-Meeting im Januar bei Amazon seinen Coach. Dann geht’s direkt los; in den ersten vier Wochen entwickeln die Teams einen individuellen E-Commerce-Plan: Kunden, Geschäftsmodell, Produktauswahl, digitale Vertriebskanäle, Marketing, Logistik und Kostenkalkulation – das Wissen dafür holen sich die Teilnehmer in Online-Schulungen, die die Coaches durchführen und natürlich fortlaufend beim eigenen Coach, der während des Programms zur Seite steht. Jeder ist Experte für ein Thema.
Peter, Du machst Controlling, Jörg Kundrath von KAVAJ zeigt wie man online Marken aufbaut, Volker von DOM Handelsservice ist der Portfoliospezialist und so weiter. Sobald der Plan steht, wird er umgesetzt. Das Programm bietet viel – dafür verlangt es von den Teilnehmern auch einiges: Wir suchen echte Unternehmer, zurücklehnen und weiter abwarten geht nicht. Im Netz sind schnelle Wege und Risikobereitschaft gefragt – der Wille muss da sein, in den paar Monaten richtig was zu tun. Das schauen wir uns bei der Auswahl der Bewerber mit den Coaches vorab ganz genau an.
Wenn das Förderprogramm dann im Juni 2017 abgeschlossen ist, was muss passiert sein, damit Du Dich zufrieden zurücklehnst und auf das erreichte Ergebnis stolz bist?
Unternehmer lehnen sich nicht zurück, und schon gar nicht im Online-Business. Erstens, wenn das Programm für die Teilnehmer die Grundlagen gelegt und ihre Entwicklung beschleunigen konnten. Wer bisher noch nicht im Netz verkauft, hat dann das Zeug dazu. Wer noch nicht exportiert, kann loslegen. Zweitens, viele weitere kleine Händler und Läden inspiriert zu haben. Eine Erfolgsgarantie gibt es als Unternehmer nicht, aber das Programmsoll aufzuzeigen, dass es sich lohnt, es einfach mal zu machen.