Das Fundament für Christine Schmandts Beruf (und ihren heutigen Erfolg) wurde eigentlich schon in ihrer Kindheit gelegt. Doch das konnte damals noch niemand ahnen. Viele Jahre, viele Zufälle und noch viel mehr harte Arbeit später hat Christine geschafft, wovon viele träumen. Kreativ, selbstbestimmt und erfolgreich hat sie von Zuhause aus ihr eigenes Unternehmen und Modelabel aufgebaut und gehört zu denjenigen, die die Corona-Krise nicht in die Verzweiflung, sondern – dank der Produktion von Alltagsmasken - zu unerwarteten geschäftlichen Erfolgen führt.
Aber der Reihe nach: Als Kind verbringt Christine jede freie Minute bei Ihrer Großmutter, einer gelernten Schneiderin mit eigener Modeboutique. Hier lernt sie, wovon sie heute lebt. Die Arbeit mit Nadel und Faden, schönen Stoffen und den Umgang mit Kunden und ihren Bedürfnissen.
„Ich hätte niemals gedacht, dass aus meiner Leidenschaft für Handarbeit einmal ein berufliches Standbein werden könnte“, sagt Christine.
Hobby zum Beruf gemacht
Obwohl sie nach der Schule über eine Ausbildung zur Schneiderin nachdenkt, entscheidet sie sich für eine Lehre zur Industriekauffrau. Die Textilbranche in Deutschland, heißt es damals, habe angeblich ihre besten Zeiten hinter sich.
Erst als 2007 das erste ihrer drei Kinder geboren wird, erinnert sich Christine an das, was sie von der Großmutter gelernt hat. Sie richtet sich ein Atelier und ein Packzimmer ein und entwirft und näht aus den heimischen vier Wänden das, was Familien mit kleinen Kindern dringend brauchen.
„Das war der Beginn von Mummelito - meinem Label, das in Handarbeit durchdachte, bequeme und besonders robuste Kleidung mit Gute-Laune-Garantie fertigt“, erzählt die Unternehmerin.
Die Inspirationen stammen oft direkt von ihren Kunden oder ihren Kindern. Der Name des Unternehmens kommt beispielsweise von Mummel, dem Spitznamen des ältesten Sohnes.
Besonders wichtig für Christines Erfolg ist der Verkauf ihrer Produkte über Amazon Handmade. Das Ladengeschäft auf dem Dorf, das sie kurzzeitig betrieb, war zu klein und zu weit ab, um für stabile Umsätze zu sorgen.
Not macht erfinderisch
Als mit Beginn der Corona-Krise, die Bestellungen deutlich zurückgehen, bringen Kunden und ihr Mann sie wieder auf eine gute Idee.
„Ich muss gestehen, ich war zunächst nicht begeistert, von der Vorstellung in meinem Atelier Alltagsmaske herzustellen. Heute bin ich froh, dass ich dem Vorschlag meines Mannes und meines Umfeldes gefolgt bin.“
Christine recherchiert, experimentiert und entwickelt einen Prototypen, den sie im Familienkreis testen lässt. Als Freunde und Familie grünes Licht geben, geht sie zwei Tage vor Einführung der bundesweiten Maskenpflicht mit ihren neuen Produkten online.
„Ich war zuerst nicht begeistert von der Idee, in meinem Atelier Alltagsmasken herzustellen. Heute bin ich froh darüber."
„Die Nachfrage hat uns überwältigt. Obwohl wir unter Hochdruck produzieren, kommen wir mit dem Nähen kaum hinterher“, erzählt sie.
Zum Glück wird Christine von einer angestellten Schneiderin, zwei Nähstuben und einer Freundin unterstützt, deren Schwimmbad-Job wegen Corona gerade ruht.
„Unglaublich, dass ich in diesen Zeiten sogar noch jemanden einstellen kann, der mir dabei hilft die große Nachfrage zu bedienen“, sagt Christine.
Wenn sich die Corona-Krise gelegt hat, will sich Christine wieder ihrem Kerngeschäft widmen. Dank der Maskenproduktion erwartet sie keine finanziellen Einbußen. Dem bereits geplanten Umzug in separate Geschäftsräume sieht sie mit großer Zuversicht entgegen.