Die Gewinnerreise des Förderprogramms Unternehmerinnen der Zukunft (UdZ) führte die vier ausgezeichneten Unternehmerinnen Katrin ten Eikelder von The Knots, Julia Ritter von desiary.de, Ines Spanier von farmtex und Claudia Wendt von Heizungsdrache zusammen mit ihren Coaches Julia Tschawdarow, Klaus Forsthofer und Peter Höschl nach Seattle.
„Kleine frauengeführte Unternehmen fit für das digitale Zeitalter machen“ – das war die erklärte Zielsetzung der Initiative, die Amazon zusammen mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women und Brigitte Academy ins Leben gerufen hat. Mit der Preisverleihung Ende Juli war das Programm nicht zu Ende. Im Rahmen ihrer einwöchigen Amerikareise trafen die Gewinnerinnen im Hauptquartier von Amazon Sonja Methling und Andrea Euenheim von Amazon zur Paneldiskussion „Female Leadership @ Amazon“, um sich mit ihnen über ihre Erfahrungen in Führungspositionen auszutauschen.
„Die tollen Leistungen von weiblichen Unternehmerinnen in Deutschland werden immer noch unterschätzt. Ihr seid neue Wege gegangen und habt dabei viel Mut bewiesen. Darauf könnt ihr stolz sein“, begrüßt Andrea Euenheim, HR Director, Global Expansion, Mergers & Acquisitions die Gewinnerinnen von Unternehmerinnen der Zukunft in Seattle. Die Managerin ist seit Oktober 2007 bei Amazon tätig. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie für die strategische Planung und Unterstützung aller personalrelevanten Aktivitäten bei Unternehmensakquisitionen und -zusammenschlüssen (M&A) sowie der Unternehmensexpansion in neue Länder verantwortlich. Sonja Methling, Director Business Operations arbeitet seit 1998 bei Amazon in zahlreichen Positionen, von der Personalabteilung bis hin zum Produktmanagement. Seit einem Jahr lebt sie in Seattle.
Die beiden deutschen Managerinnen haben den „Schritt über den großen Teich“ gewagt. Da lag für die Gewinnerinnen von Unternehmerinnen der Zukunft die Frage nach dem Vergleich der amerikanischen mit der deutschen Arbeitskultur nahe. „In meinen Augen liegt ein wesentlicher Unterschied in der Fehlerkultur. Leider wird man in Deutschland für das Scheitern verurteilt, in USA hingegen fast bewundert. Hier wird man nicht an den Fehlern der Vergangenheit gemessen“, so Andrea. Bei Amazon wird man motiviert zu experimentieren und auszuprobieren. „Diese Firmenkultur eint alle Amazon Standorte“, weiß Sonja: „Aus dem Grund war die Hürde für mich vor einem Jahr hierhin nach Seattle zu wechseln nicht groß und meine Abenteuerlust hat mich angetrieben.“ Andrea stimmt zu: „Wir sind hier im Epizentrum der Innovationen und können darauf selbst Einfluss nehmen. Das ist großartig.“
„Welche Rolle spielen Netzwerke für euch persönlich und für Amazon?”, wollte Katrin ten Eikelder, Gründerin von The Knots, wissen. „Netzwerke sind wichtig, um Ansprechpartner zu haben und unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen. Sonst kann eine Führungsposition eine einsame Rolle sein“, weiß Andrea. Bei Amazon gibt es ein Netzwerk für Women@Amazon und auch spezielle Netzwerke für weibliche Mitarbeiter in männerdominierten Bereichen wie Finanzen und Technik. „Mir persönlich hilft zielgerichtetes Networking, bei dem ich inhaltliche Themen besprechen kann“, sagt Sonja.
Ines Spanier, Gründerin von farmtex, will von Andrea und Sonja wissen: „Wie motiviert ihr eure Belegschaft?“. „Bei Amazon können Mitarbeiter ihren eigenen Arbeitsbereich definieren und Verantwortung übernehmen. Nehmt eure Mitarbeiter ernst und behandelt sie wie erwachsene Menschen, das motiviert am meisten. Denn wir alle wollen Einfluss haben auf die Entwicklung unseres Unternehmens“, sagt Andrea. „Darüber hinaus müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass Frauen sich trauen, sich für bestimmte Positionen zu bewerben“, ergänzt Katrin. „Dafür sind wiederum weibliche Führungskräfte wichtig“, weiß Andrea: „Denn diese ziehen weibliche Talente an.“
Andrea gab den Unternehmerinnen den Ratschlag: „Ich glaube, wir Frauen müssen lernen, selbstbewusster mit unserer Rolle umzugehen. Stellt euch die Frage: ‚Was zeichnet mich aus?‘ Hört auf eure Intuition und habt Selbstvertrauen. Es ist OK Fehler zu machen.“ Ines Spanier lacht: „Hätte ich doch mit 30 Jahren schon gewusst, dass 80% reichen und nicht immer alles perfekt sein muss!“
Auch die Männer in der Runde holen sich Tipps, so etwa Klaus Forsthofer, Coach von Unternehmerinnen der Zukunft und Vater einer zwei Monate alten Tochter. Er weiß, um das klassische Rollenverständnis aufzubrechen, muss man bereits in der Erziehung und Sozialisierung ansetzen. Andrea, selbst Mutter von zwei Kindern, rät ihm: „Ermutige deine Tochter, sich selbst treu zu sein und nicht den falschen Idealen nachzustreben. Gib ihr die Bestätigung, dass sie sich ausprobieren kann“, und fügt lachend hinzu: „Ich glaube, die Jungs der neuen Generation müssen sich warm anziehen.“
Mit ihrer gemeinsamen Initiative „Unternehmerinnen der Zukunft“ förderten der Verband deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women – ein internationales Netzwerk von Gestalterinnen der Digitalbranche, Brigitte Academy und Amazon Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen von Unternehmen, die ihr stationäres Geschäft mit dem Start in den Online-Handel erweitern oder ihre bestehende Online-Präsenz ausbauen wollen. Im Kern des Programms stand die individuelle Begleitung aller Teilnehmerinnen durch Experten-Coaches – allesamt erfahrene Unternehmens-Gründerinnen, E-Commerce-Experten, Amazon Händlerinnen bzw. Händler oder Blogger. Weitere Informationen zum Programm gibt es unter: www.amazon.de/unternehmerinnenderzukunft