Doch die Erfolgsgeschichte der deutschen Kultmarke begann 1924 mit einer Enttäuschung. Edwin Mieg, ein aufstrebender junger Mann aus dem Schwarzwald, hatte sich in seiner Firma auf einen Auslandsposten in Indien beworben. Doch seine Chefs entschieden sich gegen ihn.
Einfach einfach
Der junge Mieg ließ sich von dem Rückschlag nicht entmutigen, verließ das Unternehmen und machte sich kurzerhand zum Selfmade-Unternehmer. Einem Tüftler aus Stuttgart kaufte er das Patent für ein Tischfußballspiel ab, das dieser in seiner Freizeit entwickelt, aber nie zur Serienreife gebracht hatte. Die Erfolgsgeschichte von Tipp-Kick begann.
94 Jahre später begeistert Tipp-Kick immer noch Jung und Alt rund um den Globus.
„Mein Großvater hat sofort erkannt, dass man aus der Tipp-Kick-Idee etwas Schönes machen kann“, erinnert sich Jochen Mieg, der zusammen mit seinem Cousin Mathias Mieg das Unternehmen in 3. Generation führt. „Die Einfachheit des Spiels ist nicht zu überbieten. Alte und junge Spieler haben ab der ersten Sekunde Spaß“ sagt Mieg.
Torlinien-Technik für Tipp-Kick
Die Regeln sind seit fast 94 Jahren gleichgeblieben: Zwei Feldspieler und zwei Torhüter stehen sich gegenüber. Gespielt wird zweimal fünf Minuten. Gewonnen hat, wer den 12-eckigen Ball am häufigsten im Tor des Gegners unterbringt – also eigentlich wie beim normalen Fußball.
„Wir versuchen die Tipp-Kick-Welt immer ein bisschen weiter zu entwickeln und arbeiten auch schon an der Torlinientechnik."
„Wir versuchen die Tipp-Kick-Welt immer ein bisschen weiter zu entwickeln und arbeiten auch schon an der Torlinientechnik“, erklärt Mathias Mieg. Am Grundprinzip – den Figuren und der Form des Balles – werden wir aber nichts ändern. Das hat sich bewährt.“
Eine digitale Version von Kick-Tipp ist nicht geplant. Die Magie des Spiels kommt aus dem haptischen und der direkten Interaktion von Mensch zu Mensch“, sagt Mathias Mieg. Deshalb heißt es auch in Zukunft: Tippen statt klicken.
Den Weg in Wohn- und Kinderzimmer findet das Retro-Spiel nicht nur über den klassischen Spielzeughandel, sondern auch vermehrt über digitale Verkaufswege. „Der Onlinehandel hat unserer Firma einen richtigen Schub verliehen, weil wir im Netz und insbesondere bei Amazon genauso präsent und sichtbar sind, wie größere Unternehmen“, sagt Mathias Mieg.
Qualität und Handarbeit
Ein Großteil des Tipp-Kick-Sortiments wird heute im Ausland hergestellt, aber auch in der Tipp-Kick-Zentrale in Villingen-Schwenningen, werden noch Figuren montiert, bemalt, verpackt und versendet.
„Uns ist wichtig, dass wir das technische Know-How hier in Deutschland behalten, um die Qualität unserer Produkte auf dem gewohnten Niveau zu halten, unabhängig davon, wo sie produziert wurden. “
EM zum Hundertjährigen
Mathias und Jochen Mieg sind zuversichtlich, dass Tipp-Kick auch in Zukunft die Menschen auf der ganzen Welt begeistern wird. Besonders freuen sich die beiden auf die Fußball-EM in Deutschland im Jahr 2024.
Großereignisse wie eine Europameisterschaft beflügeln das Geschäft. Außerdem feiert Tipp-Kick im EM-Jahr seinen 100. Geburtstag.