Es gibt kaum eine Rolle, die der Schauspieler Matthias Schweighöfer noch nicht übernommen hat: Prinz Charming in „Bibi & Tina“, Leutnant Herber in Tom Cruises „Operation Walküre“ oder sich selbst in „Kokowääh 2“. Doch Schweighöfer zeigt sich auch jenseits seines schauspielerischen Einsatzes vielfältig – etwa, wenn er als Produzent und Regisseur arbeitet. In seiner neuen Serie „You Are Wanted“ ist er all das in Personalunion: Neben der Hauptrolle übernimmt er auch die beiden wichtigen Rollen hinter der Kamera.
Die Serie ist Amazons erste Produktion in Deutschland – aber freilich bei weitem nicht das letzte Engagement hierzulande: So kündigte das Unternehmen im Februar an, die achte Staffel der Comedy-Serie „Pastewka“ für Amazon Prime Video zu produzieren. Auch Michael Bully Herbigs „Bullyparade – Der Film“ wird exklusiv auf Amazon Prime Video zu sehen sein, ebenso wie die Fortsetzung der international gerühmten Serie „Deutschland 83“ – „Deutschland 86“.
Diese Produktionen illustrieren, dass längst auch deutsche Filmemacher auf digitale Infrastrukturen setzen. Streamingdienste wie Amazon Prime Video, die das Anschauen von Filmen zu jeder Zeit ermöglichen, sind mittlerweile Mainstream; Serien und Filme erreichen ihre Zuschauer heute flexibler und einfacher denn je: So wird „You Are Wanted“ ab dem Start am 17. März gleich in 200 Ländern und Territorien auf sechs Kontinenten verfügbar sein.
„‚You Are Wanted‘ unterstreicht unser Engagement, lokale Premium-Inhalte in unsere Kerngebiete zu bringen“, erklärt Morgan Wandell, Leiter Internationale Produktionen bei Amazon Studios. „Wir werden auch weiterhin nach den ambitioniertesten Ideen und besten Darstellern auf der ganzen Welt suchen“, betont er. Dem Kunden solle so das beste Video-Streaming-Erlebnis geboten werden, ein Bestreben, das auch Juroren wichtiger Preise würdigen: Etwa im Falle der Kinoproduktion "Manchester by the Sea" (zwei Oscars) oder der Serien „The Man in the High Castle“ (zwei Prime Time Emmys) und „Mozart in the Jungle“ (zwei Golden Globes).
Welche Chancen Amazons Infrastrukturen für Produzenten eröffnen, zeigt das Beispiel Schweighöfer ganz besonders: Für den 36-Jährigen war es ein „logischer Schritt“, dass sich seine Produktionsfirma Pantaleon, Warner Bros. und Amazon für die Realisierung von „You Are Wanted“ zusammenschloss – auch um Neues auszuprobieren, wie er erklärt: „In Deutschland laufen Komödien am besten, das haben wir häufig selbst erleben dürfen. Im Video-on-Demand-Sektor ist das anders, der deutsche Zuschauer schätzt da hochwertige Thriller.“
Für Schweighöfer ist klar: „Wenn wir ein Projekt angehen, muss es die DNA meiner Firma in sich tragen.“ Es gehe nicht darum, das Fernsehangebot ins Internet zu tragen, sondern „Kino im Netz zu machen“. Innovativ und besonders müsste es für ihn sein, das passe oft nicht zum herkömmlichen TV-Geschäft. In der veränderten Serienlandschaft seien die Stoffe extremer und mutiger. Für ihn und sein Team passe der Pulsschlag der neuen Player einfach besser.